Rezept: Glutenfreier Käsekuchen ohne Boden
Am heutigen Sonntag möchte ich das Käsekuchen-Special mit einem echten Klassiker eröffnen:
Käsekuchen ohne Boden!
Ich weiß, man kann hervorragend darüber diskutieren, ob ein “klassischer” Käsekuchen nun einen Boden hat (und wenn ja, welchen) oder nicht – aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, richtig?
Glutenfreier Käsekuchen ohne Boden
Erstmal starten wir mit einem wunderbar fluffigen Käsekuchen, der ohne Boden gebacken wird.
Die Zutatenliste ist mit nur 5 Zutaten mehr als überschaubar und auch der Weg zum perfekten Käsekuchen ist gar nicht so steinig, wie man vielleicht meint – zwei tolle Tipps habe ich heute schon einmal für euch im Gepäck.
Zwei Tipps für den perfekten Käsekuchen
Das Backen eines Käsekuchens birgt ein, zwei Stolpersteine, die sicherlich jeder kennt, der schon einmal einen solchen Kuchen gebacken hat:
Während des Backens bilden sich oftmals unschöne Risse an der Oberfläche oder aber der Käsekuchen fällt während des Auskühlens so sehr in sich zusammen, dass man sich fragt, warum man nicht gleich eine Tarte gebacken hat.
Ich habe in der Vergangenheit auch mit diesen beiden Problemen zu kämpfen gehabt und alle möglichen Tricks durchprobiert, wie beispielsweise eine Schale Wasser in den Ofen zu stellen oder direkt nach dem Backen zu stürzen.
Was soll ich sagen? Die meisten Versuche endeten in kleinen bis mittelschweren Katastrophen und ob mein Käsekuchen toll aussah oder nicht war gefühlt ein bisschen wie russisch Roulette.
Vor Kurzem habe ich zufällig einem Fernsehkoch beim Käsekuchen Backen zugeschaut und drei Tipps erfahren, die mir so toll weitergeholfen haben, dass ich sie mit euch teilen will.
1. Die Käsecreme beim Rühren nicht zu sehr schlagen. In vielen Rezepten wird man angeleitet, die Eier und den Zucker schaumig zu schlagen, damit der Käsekuchen schön fluffig wird. Das mit der Lockerheit hat bei mir immer genau bis zum Moment des Auskühlens geklappt – dann ist der Kuchen in der Regel zusammengefallen und war flach wie eine Tarte.Mein Rezept sieht es nicht vor, dass irgendwelche Zutaten schaumig geschlagen werden, ganz im Gegenteil: Die Käsecreme wird nur so lange auf niedriger Stufe gemixt*, bis sie sich zu einer glatten Masse verbunden hat.
Natürlich erzielt man eine größere Luftigkeit des Teiges, wenn man länger und mit höherer Geschwindigkeit rührt. Warum? Weil mehr Luft in den Teig gelangt.
Der Nachteil ist allerdings, dass diese Luftblasen dafür sorgen, dass der Teig “instabil” wird. Beim Backen kann die Oberfläche durch die Luftbläschen schneller reißen.
Je weniger man den Teig aufschlägt, desto weniger Luft gelangt hinein und desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass ihr euren Käsekuchen mit einer perfekten Oberfläche aus dem Backofen holen könnt.
Dass der Kuchen nach dem Backen zusammenfällt ist normal, aber natürlich möchte man vermeiden, dass er flach wie eine Flunder wird.
Eine große Hilfe ist es, den Kuchen im Ofen auskühlen zu lassen. Allerdings ist es nicht damit getan, den Backofen auszuschalten und den Kuchen darin stehen zu lassen.
Einen weiteren Handgriff solltet ihr unbedingt noch machen und einen Holzkochlöffel in die Backofentür klemmen, damit diese 1-2cm offen steht.
So kann die Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen und euer Käsekuchen kann abkühlen ohne zu Schwitzen. 3. Die perfekte Oberfläche Die perfekte Oberfläche eines Käsekuchens zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass sie keine Risse bekommt, sondern auch, dass sie gleichmäßig hoch ist.
Mein Käsekuchen geht während des Backens gern ungleichmäßig auf, so dass die Ränder deutlich höher sind als der Mittelteil.
Wenn euch das nicht stört, könnt ihr diesen Tipp einfach ignorieren. Wenn ihr eine Oberfläche haben wollt, die gleichmäßig hoch ist, dann solltet ihr weiterlesen.
Es klingt ein wenig kniffelig, aber wenn man es ein-, zweimal gemacht hat, hat man den Kniff ganz schnell raus: Sobald die Käsecreme nicht mehr flüssig ist und sich hebt, kann man den Käsekuchen vorsichtig ein wenig “anschlitzen”, damit er beim weiteren Backen Luft ablassen kann.
Der richtige Moment ist etwa bei der Hälfte der Backzeit gekommen – allerdings kommt es hier auch auf euren Backofen an, ihr müsst also den Kuchen im Auge behalten und entsprechend agieren.
Um den Käsekuchen anzuschlitzen, benötigt man ein scharfes Messer und ein bisschen Fingerspitzengefühl. Natürlich sollen die Schnitte unsichtbar bleiben, daher schneidet man den Kuchen nur am Rand der Springform ein klein wenig ein.
Wenn sich euer Kuchen bereits über den Rand der Springform erhebt: perfekt! Dann könnt ihr an der Kante der Springform vorsichtig die horizontalen Schnitte setzen.
Ich mache im Normalfall vier kleine Schnitte, rund um den Kuchen verteilt.
Sollte sich die Käsemasse nicht so weit heben, dass sie über den Rand der Form schaut, ist das auch kein Problem.
Den Kuchen mit der Messerspitze einfach behutsam am Rand der Springform vertikal einstechen. Natürlich nicht an der Oberfläche, denn die soll ja glatt werden :) Aber an der Seite des Kuchens kann man vorsichtig in den Rand schneiden.
Die “Luftschlitz”-Taktik kann man nochmal wiederholen, wenn man den Ofen ausschaltet. Bis dahin sollte sich die Masse nochmals erhöht haben und um den Kuchen gleichmäßig einfallen zu lassen, kann man noch einmal die Luftschlitze setzen.
Ich hoffe, dass euch meine Tipps helfen, um den perfekten Käsekuchen zu backen! :)
Wenn ihr möchtet, reiche ich noch einmal Bilder nach, um die “Luftschlitz”-Methode besser zu veranschaulichen.
Glutenfreier Käsekuchen – Das Rezept
250 Gramm (laktosefreier) Schmand
250 Gramm Zucker
60 Gramm Speisestärke
5 Eier
Zubereitung
1. Mit einer Küchenmaschine oder einem Handmixer den Quark, Schmand, Zucker und die Speisestärke auf niedriger Stufe zu einer glatten Masse verrühren*.
2. Nach und nach die Eier hinzugeben und nur so lange weitermixen, bis die Käsemasse gleichmäßig geworden ist. Zu langes Schlagen der Käsemasse kann das Backergebnis negativ beeinflussen, denn je mehr Luft in den Teig gelangt, desto eher bilden sich beim Ausbacken unschöne Risse.
3. Eine Springform mit 26 cm Durchmesser einfetten und die Käsemasse einfüllen.
4. Bei 160 Grad und Ober-/Unterhitze für ca. 50 Minuten backen.
Sollte die Oberfläche zu schnell zu dunkel werden, den Kuchen mit Alufolie abdecken (Die Folie sollte die Oberfläche nicht berühren).
Der Käsekuchen sollte am Ende der Backzeit in der Mitte noch ein bisschen “wabbelig” sein, aber nicht flüssig.
Durch das Auskühlen wird die Masse fest.
Käsekuchen fallen während des Auskühlens immer etwas zusammen. Um dem Prozess entgegenzuwirken, kann man den Kuchen im ausgeschalteten Ofen auskühlen lassen und die “Luftschlitz”-Methode anwenden. Die Backofentür sollte kurz geöffnet werden, um den Großteil der Hitze herauszulassen und zu Vermeiden, dass der Kuchen weiterbackt.
Danach die Tür ein paar Zentimeter geöffnet lassen (man kann z.B. einen Holzkochlöffel dazwischenklemmen), damit die entstehende Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen kann.
Danach den Käsekuchen bei Zimmertemperatur, am besten unter einer Glosche, eine Nacht stehen lassen. Dann hat er die optimale Konsistenz.
Wenn dir mein Content gefällt, gib mir gern einen Kaffee aus! :)
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Liebe Laura,
der Kuchen klingt mega lecker. Ich liebe Käsekuchen und da ich auch laktoseintolerant bin, ist dein Rezept super.
Ich habe dich für den Mystery Blogger Award nominiert. Es würde mich sehr freuen, wenn du mit machst ;) Mehr Informationen findest du auf meinem Blog: http://chiliblueten.com/recipe/mystery-blog-award-scones/
Liebe Grüße
Lisa
Liebe Lisa,
vielen Dank für das Lob und die Nominierung zum Mystery Blogger Award!
Ich freue mich immer sehr, wenn meine Rezepte anderen eine Freude machen – und das für den Käsekuchen ist einfach zu großartig, um es nicht zu teilen :)
Die Details zum Award habe ich bereits überflogen, ich tue mich immer so schwer mit der Nominierung anderer Blogs. Nicht, weil ich keine kenne, sondern weil ich recht themenfremd lese und daher ziemlich wenig aus dem Foodbereich dabei ist. Ich werde mal schauen! :)
Liebe Grüße
Laura
Ich habe dieses Rezept ausprobiert und alles genau so gemacht, wie beschrieben. Leider ist genau das eingetreten, was ich vermeiden wollte: der Kuchen ist eingefallen und total kompakt, eben doch wie eine Tarte. Geschmackstest steht noch aus. Aber trotzdem irgendwie sehr schade …
Hallo Mira, es tut mir leid, dass der Käsekuchen nicht so geworden ist, wie du es dir vorgestellt hast :/ Die Masse muss nur glatt verrührt werden, nach meiner Erfahrung darf man sie nicht zu lange aufschlagen, weil die viele hineingeschlagene Luft dazu beiträgt, dass der Kuchen während des Backens zwar sehr hoch wird, dann aber umso tiefer zusammenfällt. Ich verwende immer 40%igen Sahnequark. Durch den Fettgehalt wird die Masse insgesamt weicher und cremiger. Mit Magerquark funktioniert das Rezept genauso, die Masse wird allerdings etwas fester (nicht bretthart, einfach nur fester im Vergleich zu Sahnequark). Hast du den Kuchen mit… Mehr lesen »
Hallo Laura,
ich habe eben dein Rezept probiert und wirklich alles so gemacht, wie du beschrieben hast. Die Masse kam nur ganz wenig über den Rand, so dass ich seitlich 4 Luftschlitze gemacht habe. Aber kaum habe ich die Ober-und Unterhitze abgeschalten, ist die Quarktorte zu ihrem ursprünglichen Zustand zusammen gefallen und nur noch halb so hich, wie die Backform.
Ich hoffe, die Konsistenz ist wenigstens nicht so fest und er schmeckt trotzdem.
Werde noch Heidelbeergrütze machen als Zugabe als Ersatz für Schlagsahne um den Kuchen etwas aufzuwerten.
Hallo Ines,
ich hoffe, dass dir der Kuchen trotz des Zusammenfallens geschmeckt hat!
Weshalb die Masse bis auf die Hälfte der Form zusammengesunken ist, kann ich dir leider nicht genau beantworten. Hast du die Teigmasse eventuell zu lange und zu luftig aufgeschlagen? Dann gelangt zuviel Luft in den Teig, die später dafür sorgt, dass der Kuchen zusammensackt.
Liebe Grüße
Laura
hättest evtl. fotos wo du die “luftschlitze” genau anbringst?
lieben dank, carole
Liebe Carole, ich habe leider keine eigenen Bilder vom “Einschlitzen” gemacht, aber habe eine Zeichnung gefunden, die es ganz gut darstellt: Klick Man setzt den Schnitt horizontal in den Kuchen. Sobald sich die Masse über den Rand der Springform hebt, kann man das machen und dort kann die Luft aus dem Kuchen entweichen. Ich mache dann einfach vier Stück, quasi auf 12, 15, 18 und 21 Uhr einen. Sollte der Teig nicht bis über den Rand der Springform aufgehen, kannst du den Schnitt auf vorsichtig am Rand von oben setzen. Da musst du dann nach Gefühl schauen, dass du nicht… Mehr lesen »
Vielen lieben Dank für Deine schnelle Antwort! Dann kann ich jetzt ja loslegen :)
Sehr gern :)
Viel Spaß beim Backen und berichte unbedingt, wie es geschmeckt hat!
Ich bin auf der Suche nach einem glutenfreier Kuchen bei Dir gelandet. Der Käsekuchen klingt vielversprechend! Bäckt du ihn bei Ober/Unterhitze oder mit Umluft?
Danke schon mal für eine Antwort!
Viele Grüße und schöner Tag noch,
Juliane
Hi Juliane, ich freue mich, dass dich der Käsekuchen zu mir geführt hat – jeder liebt Käsekuchen! :) Ich backe meine Käsekuchen am liebsten mit Ober- und Unterhitze, auf mittlerer Schiene. Wenn absehbar ist, dass die Kuchendecke zu dunkel wird, decke ich sie nach der Hälfte oder 3/4 der Zeit mit Alufolie ab. Kommt ein bisschen auf den Ofen an. Mit Umluft funktioniert das Rezept auch, ich hatte gerade am letzten Wochenende mit diesem Rezept gebacken und den Ofen versehentlich auf Umluft gestellt. Das hat allerdings die Backzeit verlängert, so dass ich den Kuchen nach Gefühl fertiggebacken habe. Ich werde… Mehr lesen »
hallo, mich würde mal interessieren, welchen Quark du nimmst, es gibt ihn a mit verschiedenen Fettgehaltstufen. Da du für deinen Käsekuchen weder öl noch butter verwendest, hoffe ich mal, der 40 prozentige wird wohl richtig sein
Hallo Scara,
du kannst für den Käsekuchen Magerquark oder den 40%igen Sahnequark verwenden. Das Rezept gelingt mit beiden Varianten, der fertige Kuchen unterscheidet sich allerdings in der Konsistenz.
Mit Sahnequark wird der Käsekuchen insgesamt weicher und cremiger, mit Magerquark wird die Masse fester (wohlgemerkt: nicht fest! Nur fester im Vergleich zu Sahnequark.).
Ich verwende eigentlich immer nur Magerquark, bei uns daheim kommt der Käsekuchen besser an, wenn er nicht allzu weich ist. Das ist aber Geschmackssache :)
Liebe Grüße!