Rezept: Biskuit Teig vegan

Biskuit Teig vegan

Biskuit Teig vegan – so gelingen leckere Törtchen; Foto: Laura Meyer

Wie in meinem letzten Artikel versprochen, habe ich das Rezept für den Biskuit Teig noch einmal in eine vegane Version abgewandelt.

Biskuit Teig vegan

Biskuitteig mit Ei ist zwar megalecker, aber ich bin ein großer Fan davon, einige Rezepte ohne Ei umzusetzen.
Während der Zeit, in der ich wegen meiner Allergien auf den Verzehr von Eiern verzichten musste, musste ich Backrezepte gezwungenermaßen abändern und ich war immer super happy, wenn es die Möglichkeit gab, etwas ohne Ei zu backen – wie beispielsweise den veganen Biskuitteig.

Um euch nicht noch einmal eine Biskuitrolle zu zeigen, wie im vorherigen Rezept, habe ich mich dazu entschieden, dieses Mal ein paar kleine Törtchen zu backen. Die sehen mindestens genauso ansehnlich aus wie eine Rolle und ich liebe es, wenn man kleinere Leckereien auf dem Tisch hat, an denen sich jeder bedienen kann.

Zutaten für den Teig
250 ml Wasser
225 Gramm glutenfreies Mehl – Schär Mix C*
175 Gramm Zucker
6 EL neutrales Öl
4 TL Backpulver
2 TL Backkakao
1 Päckchen Vanillezucker
Zutaten für die Füllung
1 Päckchen Rice Whip (alternativ: laktosefreie Sahne)
rote (Kirsch-)Grütze
Kakaopulver zum Bestäuben oder andere Dekorationen eurer Wahl

Zubereitung

1. Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und zu einem homogenen Teig verarbeiten.

Biskuit Teig vegan - Himbeertörtchen

Biskuit Teig vegan – Himbeertörtchen; Foto: Laura Meyer

2. Eine eckige Springform oder eine andere, flache Backform mit Backpapier auslegen und den Teig hineingeben.

 Tipp:  Solltet ihr aus irgendwelchen Gründen kein Backpapier verwenden wollen oder zur Hand haben, habt aber Bedenken, dass euch der Teig in der Form klebenbleiben könnte, fettet bitte nur den Boden der Form ein! Der Biskuitteig geht beim Backen auf – wenn ihr die Seiten der Form einfettet, ist die Oberfläche zu rutschig, der Teig „rutscht ab“ und wird zusammenfallen, weil er nicht nach oben aufgehen kann.

3. Bei 180°C Umluft 20-25 Minuten lang backen.

 Tipp:  Garprobe bei Biskuitboden: Vorsichtig mit dem Finger auf den Teig drücken. Wenn er sich watteweich anfühlt und „zurückkommt“, ist der Teig genau richtig. Bleibt hingegen eine Delle, ist er noch nicht fertig.

4. Den Teig aus dem Ofen nehmen und auf ein Gitter stürzen. Das Backpapier vorsichtig abziehen.

5. Rice Whip*/Sahne steif schlagen.

6. Mit Hilfe eines Servierrings* runde Böden aus dem Biskuitteig ausstechen.
Hier könnt ihr natürlich auch jede andere Form wählen, die euch zusagt.

7. Nun geht es ans Schichten: Mit einem Spritzbeutel einen äußeren Ring Sahne auf den Boden aufspritzen. In die Mitte rote Grütze füllen, den zweiten Boden vorsichtig aufbringen, vollflächig Sahne darauf drapieren und mit Früchten garnieren.

 Tipp:  Die Törtchen lassen sich sehr akkurat schichten und zusammenbauen, wenn ihr sie im Servierring schichtet und den Ring am Ende vorsichtig abzieht.

Das Feintuning

Ihr könnt die Törtchen selbstverständlich mit den Dingen füllen und garnieren, die euch am besten gefallen.
Ob auf euren Leckereien Himbeeren, Erd- oder Heidelbeeren thronen ist vollkommen euch überlassen! Vielleicht mögt ihr die Kombination aus Früchten und Kuchen gar nicht? Kein Problem – die Oberfläche lässt sich auch prima mit Kakao bestäuben (am besten kurz vor dem Servieren!) oder ihr lasst sie einfach plain and simple.

Auch die Zwischenfüllung mit der Grütze ist flexibel an eure Wünsche anpassbar. Kirschgrütze, rote Beerengrütze oder gar keine Grütze – feel free to try!
Als Gegenpart zur Sahne eignet sich auch ein Frucht Chutney, wenn ihr Lust und Zeit habt, so etwas selbst herzustellen. Auch Marmeladen sind lecker, wenn man eine fruchtige Komponente einbauen möchte.
Dank vieler Backsendungen ist mittlerweile auch fast überall angekommen, dass es nice ist, wenn man ein bisschen „Crunch“ im Kuchen hat. Kann man hier natürlich auch drauf zurückgreifen und schokoliertes Popcorn einbauen, karamellisierte Nüsse, Kakaonibs oder was auch immer ihr bevorzugt. Lecker!

Wer sich nicht mit einer Sahnefüllung anfreunden kann oder Bedenken hat, dass sie nicht ganz fest wird, kann auch eine klassische Buttercreme verwenden. Entweder bereitet ihr diese dann auch vegan zu, wenn das komplette Törtchen vegan sein soll – oder nicht. Das bleibt ganz euch überlassen. Mit der veganen Rice Whip ist die Standhaftigkeit kein Problem, die Törtchen ließen sich ohne Komplikationen stapeln.
Zu den Schokoladenböden passt ganz klassische Vanille-Buttercreme natürlich perfekt, aber den Variationen sind hier keine Grenzen gesetzt. Eine leckere Kaffeecreme oder etwas fruchtiges ist in der richtigen Kombination mit Frucht oder Gelee auch ein Hammer.

Im Übrigen könnt ihr den Teig auch mit passendem Saft oder Alkohol tränken, wenn ihr möchtet, dass er etwas länger weich und saftig bleibt.
Unsere Törtchen überleben den Nachmittag an der Kaffeetafel in der Regel nicht, daher verzichte ich meist darauf, sie mit Flüssigkeit zu bearbeiten, weil das hier nicht jeder mag. Aber Böden, die mit Kirschsaft (oder etwas anderem) getränkt wurden, sind auch am nächsten Tag noch wie frisch und saftig.
Die Schokoladenböden eignen sich, wenn ihr sie tränken wollt, auch wunderbar für eine Schwarzwälder Kirsch Variante. Kirschwasser oder in der alkoholfreien Variante Kirschsaft und als Füllung eingekochte Kirschen – damit lässt sich ein kleines, verführerisches Schwarzwälder Kirsch Törtchen zaubern.

Die Törtchen bitte im Kühlschrank lagern, wenn ihr sie aufheben möchtet.

Habt ihr einen Favoriten, wenn ihr Torten backt? Schwarzwälder Kirsch? Sachertorte? Lieber etwas fruchtiges oder steht ihr auf Schokolade? Mögt ihr knusprige Komponenten in den Füllungen oder ist euch das zu drüber?
Ich finde, dass alle unterschiedlichen Torten ihren Reiz haben, egal ob „ganz einfach“ zum Beispiel Schokoladenböden mit Schokoladencremefüllung oder tatsächlich etwas aufwändigere Torten, die mit Buttercreme, Frucht und Knuspereinlage daherkommen. Es kommt auch immer ein bisschen auf den Anlass an und selbstverständlich ist es ein großer Unterschied, ob ich eine Torte selbst backe(n muss) oder ob ich irgendwo eingeladen bin und es glutenfreie Torte gibt, die ich einfach nur noch essen muss.

Mein Fazit

Ich gebe es zu: Ich hätte nie gedacht, dass veganer Biskuit so lecker schmecken würde. Die Törtchen waren ratzfatz alle und wieder einmal musste ich zusehen, dass ich es schaffe, noch ein paar Fotos zu schießen, bevor sich alle darüber hermachen. Fun fact: Nicht alle wussten, dass es sich um vegane Törtchen handelt und es wurde nicht einmal danach gefragt. Auf jeden Fall immer ein gutes Zeichen, das heißt die Törtchen sind auf der Lecker-Skala ziemlich weit oben anzusiedeln :)
Um das klarzustellen: Ich habe niemandem absichtlich etwas veganes aufgetischt, um zu überzeugen, dass vegane Speisen lecker sein können. Die Törtchen wurden in dem Fall einfach schneller weggefuttert, als dass viel Zeit zum erklären gewesen wäre. Hab’s natürlich dann trotzdem erzählt, aber hier hat niemand Vorbehalte gegen vegane Produkte und jeder hat sich darüber gefreut, wie lecker die Törtchen waren. That’s it.

Eine  Anmerkung  noch zur Dicke des Teiges:
Die Wahl eurer Backform ist davon abhängig, wie hoch ihr eure Törtchen bauen wollt und ob ihr den Teig nach dem Backen noch einmal in der Mitte halbieren wollt oder euch das sparen wollt und lieber nur ausstechen möchtet. Ich habe eine größenverstellbaren, eckigen Backrahmen* verwendet.

Wusstet ihr, dass der Biskuitteig, den wir heute für Torten und Kuchen verwenden, eigentlich einen anderen Ursprung hatte?
Ursprünglich bedeutete „biscuit“ soviel wie „zweimal gebackenes Brot“ und war eher so etwas wie Zwieback, den man hergestellt hat, indem man Brot in Scheiben geschnitten und noch einmal gebacken hat. Das diente der besseren Haltbarkeit und war bis ins 17. Jahrhundert der gängige Biskuit.
Nicht umsonst sagt man im Englischen auch heute noch biscuit zu Keksen. Man fing zwar schon zu dieser Zeit im 17. Jahrhundert an den Teig mit zusätzlichen Beigaben zu veredeln, inde man Nüsse hinzugab, Rosenwasser, Zucker oder Eier, aber beim lockeren Biskuitteig, den wir heute kennen, sollten die Bäcker erst etwa einhundert Jahre später ankommen.
Erst da hat man angefangen die Eier vor dem Backvorgang zu rennen und Eiweiß und Eigelb getrennt voneinander aufzuschlagen. So entstand erst der fluffige Teig, den wir so gerne für Kuchen und Torten backen.

Viel Spaß beim Nachbacken!

Update 2022:
Ein Wort zum Thema vegan: Ich bin generell kein Fan davon, andere Leute zu einem bestimmten Essverhalten „bekehren“ zu wollen oder zu belehren oder etwas dergleichen. Ich habe das Rezept hier vegan erarbeitet, weil ich selbst lange Zeit Probleme mit Allergien gehabt habe und immer noch habe. In meinen schlimmsten Allergiephasen konnte ich keine Eier essen und habe auch Milchprodukte nur sehr schlecht vertragen können. Logischerweise habe ich mich während dieser Zeit über jedes Rezept gefreut, das ohne die Zutaten funktioniert, die ich nicht vertragen konnte. Die Umstände haben mich also dazu gebracht, auch viele vegane Produkte auszuprobieren und ich gebe gerne zu, dass auch ich bei einigen Sachen Vorurteile hatte und dachte, dass das nicht lecker schmecken kann. Heute bin ich froh, dass ich es probiert habe, denn ich wurde tatsächlich in vielen Fällen eines besseren belehrt.
Wer aber sagt „vegane Rezepte/Produkte sind überhaupt nichts für mich“, kein Thema. Jeder soll so essen, wie er/sie es für angemessen, lecker und richtig empfindet. Ich bin nicht hier, um irgendwem vorzuschreiben, was auf dem Teller landen soll und was nicht.

Heute spielt es für mich gar keine Rolle mehr, allergentechnisch, aber ich nutze dennoch immer noch gerne vegetarische und/oder vegane Alternativen, wenn sie gut schmecken. Weil: wieso nicht? Schadet niemandem und man munkelt, es ist sogar gut für die Umwelt. Beim Backen bin ich zugegebenermaßen weniger häufig vegan unterwegs, aber in Sachen Fleisch, Wurst und Milchprodukten esse ich sehr gerne auch die vegetarischen/veganen Produkte, mittlerweile gibt es vieles, das superlecker schmeckt. Aber auch hier: Alles ist Geschmackssache und wenn ihr nicht auf diese Alternativen steht ist das vollkommen in Ordnung. Niemand muss diese Produkte kaufen und/oder essen.

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