Glutenfreie Pizza von Lidl
glutenfreie Pizza von Lidl (mitohne runtergekratzter Salami); Foto: Laura Meyer
Im August 2016 hat Lidl deutschlandweit für Aufsehen in der glutenfreien Szene gesorgt.
Das Sortiment wurde um eine glutenfreie Salamipizza erweitert, um zwei Brotbackmischungen und die Hoffnung ist groß, dass noch weitere Produkte folgen werden.
Natürlich habe ich die glutenfreie Pizza von Lidl sofort in meinen Einkaufswagen geworfen, denn wie jeder weiß:
What time is it? It’s always pizza time!
Bevor an dieser Stelle die Diskussion entbrennt, dass man Pizza lieber selbst macht, weil Tiefkühlpizzen aus der Hölle kommen: Stopp!
Wir machen daheim oft selbst Pizza. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Man weiß, welche Zutaten man verarbeitet hat, man verzichtet auf künstliche Zusätze und man kann seine Pizza genau so belegen, wie man gerade Bock hat.
Aber manchmal macht einem der Zeitaufwand einen Strich durch die Rechnung. Ein Hefeteig braucht Vorbereitung, er muss aufgehen und kann erst dann zu einem grandiosen Pizzateig digitieren. An manchen Tagen hat man auf die ganze Prozedur einfach weder Lust noch Zeit.
Ja, es gibt Rezepte für Pizzateige ohne Hefe, ohne Mehl, ohne alles, aber sind wir mal ehrlich: Das ist nicht dasselbe.
Wie dem auch sei: Die Grundsatzdiskussion, ob Fertiggerichte hui oder pfui sind, muss heute draußen bleiben.
Heute geht es um die glutenfreie Salamipizza.
Was ist drin?
Zuerst interessiert euch bestimmt die Zutatenliste.
Was mich besonders positiv überrascht hat ist, dass die Rezeptur ohne glutenfreie Weizenstärke auskommt. Ansonsten liest sich die Liste der Zutaten recht übersichtlich, Laktoseintolerante und/oder Milchallergiker sollten beachten, dass Mozzarella auf der Pizza ist.
Welche Sorten gibt es?
Im Netz kam es zunächst zu Verwirrung, weil in unterschiedlichen Foren und Gruppen die Information verbreitet wurde, es gäbe die glutenfreie Pizza von Lidl in einer Salami und einer Margherita Ausführung.
Zur Aufklärung:
In Deutschland ist im Standardsortiment derzeit „nur“ die Salami-Variante der Eigenmarke Trattoria Alfredo erhältlich.
Die Bilder der Margherita Pizzen stammten aus Österreich, wo Lidl diese als Aktionsware angeboten hat.
Prinzipiell hätte ich eine Margherita Version noch besser gefunden, weil man so eine „Basispizza“ ganz einfach selbst aufpimpen kann.
Ob die glutenfreie Margherita auch in die deutschen Lidl Märkte kommen wird ist nicht bekannt.
Was kostet die glutenfreie Pizza von Lidl?
Laut Lidl Deutschland kostet die glutenfreie Salamipizza überall 2,99 €. Ohne Aktion, ohne alles.
Das ist ein bombastischer Preis für glutenfreie Tiefkühlpizza. Alle anderen Anbieter rufen in diesem Segment zwischen 4 und 5 Euro auf. Hier liefert Lidl meiner Meinung nach mit das schlagkräftigste Kaufargument, denn auch der Geschmack ist für eine Tiefkühlpizza im grünen Bereich. Das bringt mich gleich zum nächsten Punkt.
Wie schmeckt die Pizza?
Ich habe die Pizza zuerst so probiert, wie man sie zu kaufen bekommt: mit Salami.
Nun muss ich gestehen, dass ich generell kein großer Fan von Salamipizza bin. Wenn ich die Wahl habe, entscheide ich mich für Schinken, Thunfisch oder für unkonventionellere Beläge, wie Spargel. Aber Salami? Nicht gerade mein Favorit unter den Pizzen.
Da Lidl in Deutschland allerdings ausschließlich die Salamipizza vertreibt und ich kein genereller Salamihasser bin, habe ich es trotzdem probiert.
Der Ablauf in der Küche ist genau so wie bei jeder anderen Tiefkühlpizza auch. Ofen vorheizen, entweder Umluft oder Ober- und Unterhitze und dann geht’s für die Pizza 8-10 Minuten in die Hitze. Mein erster Versuch fand bei Umlufthitze statt, da meine Pizza an diesem Tag keinen exklusiven Platz im Ofen beanspruchen konnte.
Vom Boden der glutenfreien Pizza war ich positiv überrascht: Der Rand wurde knusprig, die Unterseite zwar fest, aber nicht trocken. Von oben her war der Teig nicht schwammig oder wabbelig, sondern saftig, wie ein Pizzateig sein sollte. Läuft.
Der Belag hingegen hat mich nicht zufriedenstellen können. Die Salami hatte eine unerwartete Schärfe, wie Pepperoni Pizza. Jeder, der seine Pizza würziger mag, wird jubelnd aufgesprungen sein, ich allerdings mag scharfes Essen nicht (und vertrage es auch nicht). Noch dazu kommt, dass die Salami sehr viel Fett ausgelassen hat, das auf der Oberfläche der Pizza eine kleine Seenlandschaft gebildet hat. Die Salami im Nachhinein von der Pizza zu nehmen hat logischerweise nicht mehr viel gebracht, da sich der Geschmack nach dem Backen auf der ganzen Pizza verteilt hatte.
Ich weiß, dass das zwei äußerst subjektive Punkte sind, und das heißt nicht, dass jeder die Salami schlecht finden soll. Wer darauf steht wird überglücklich sein. Für mich ist es nichts.
Deswegen habe ich bei meinem zweiten Testlauf etwas gemacht, das wir vermutlich alle aus Kindertagen kennen: Ich habe das, was ich nicht mag von der Pizza runtergeprökelt – in dem Fall die Salami.
Damit der Geschmack der Wurst gar nicht erst auf die Pizza gelangt, habe ich die Scheiben in gefrorenem Zustand runtergehebelt. Alles was man dazu braucht ist ein bisschen Geduld, Fingerfertigkeit und ein Buttermesser. Tada! Salamiproblem gelöst.
Der Käse war mir ein bisschen zu wenig, also habe ich meine Margherita Version mit extra Käse aufgemöbelt. Natürlich kann man an dieser Stelle auch noch jeden anderen Wunschbelag auf die Pizza packen.
Mein Fazit
Man bekommt meiner Meinung nach genau das, was man erwartet: Eine Fertigpizza.
Geschmacklich ist die glutenfreie Pizza von Lidl einwandfrei, und wenn man möchte kann man aus der Salamipizza auch eine ganz eigene Variante zaubern. Für eine Tiefkühlpizza finde ich das Produkt sehr lecker.
Preislich ist die Pizza derzeit unschlagbar und wenn man zusätzlich die Arbeitserleichterung und Zeitersparnis mit einberechnet muss man sagen, dass Lidl auf dem glutenfreien Pizzamarkt damit ein Erdbeben ausgelöst haben dürfte.
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Nun ist Vemodo auch aus dem Sortiment, oder? Diese Pizza war auch nciht schlecht, jeodch schmeckte bei usn die Salami fruchtbar. Sie machte den Anschein, als wäre sie alt oder überlagert oder zwischendurch aufgetaut – ekelhaft.
Hi Kasch,
ich war in den letzten 2 Jahren leider nicht mehr bei Lidl einkaufen, daher weiß ich aktuell gar nicht, ob Vemodo noch im Sortiment oder ob es nur noch Aktionsware ist.
Die Erfahrung mit der Pizza klingt allerdings gar nicht lecker :/
Leider gibt es mittlerweile eine andere Pizza (Marke Vemondo), die zwar nur noch 2,49 eur kostet, aber nicht annähernd so gut ist wie die alte. Der Teig ist zu dick, sie schmeckt nicht besonders und liegt einem wie ein Stein in Magen. Schade, Lidl. Ich hätte gern die großartige alte Variante wieder, gern auch für 2,99 :(
Hallo Corinna,
ich habe die neue Marke zwar schon gesehen, aber noch nicht gekauft. Was du erzählst, klingt allerdings nicht gerade lecker :(
Leider wird an vielen Produkten rumgebastelt, bei der Schär Pizza ist mir das auch schon aufgefallen. Steht auch groß „Neue Rezeptur“ drauf, aber ich fand die vorherige Version besser. Bei Wagner mag ich leider das Pesto auf der Pizza so gar nicht. Meh.
Hey Laura, ich hätte da eine Frage, schmeckt man bei dem Pizzateig das Buchweizenmehl sehr intensiv heraus? Mag nämlich den Geschmack dieses Mehls normal überhaupt nicht ;)
Hey Leni,
da sind wir schon zwei – ich mag Buchweizen allein auch nicht ;)
Meiner Meinung nach schmeckt man es bei der Pizza überhaupt nicht heraus. Dadurch, dass unterschiedliche Mehle im Teig stecken und man auch noch Belag hat, verhält sich das Buchweizen recht unauffällig. Aber es kommt natürlich darauf an wie „empfindlich“ du bist :D Manche Leute schmecken nicht-gemochte Bestandteile ja auch, wenn nur kleine Dosen verarbeitet wurden.
Danke für die Info! Das war mir komplett unbekannt. Finde ich sehr gut, dass das so einen allgemeinen Anklang gefunden hat auch bei den Discountern.