Immer wieder sonntags (24)

stayweird

Stay weird. Stay different. – Graham Moore
Bildquelle: Pinterest

Eine weitere Woche ist um – ohne, dass etwas spannendes oder aufregendes passiert wäre. Und wisst ihr was? Ich finde das ganz angenehm.

Weniger angenehm ist es für meinen Wochenrückblick, weil es mir gar nicht so leicht gefallen ist alles auszufüllen. Ich sitze dann vor Punkten wie Geliebt oder Gefreut und frage mich, ob ich undankbar bin, wenn mir nichts „tolles“ einfällt. Aber ich fühle mich nicht undankbar – ganz im Gegenteil.
Ich glaube, ich freue mich oft über kleine Dinge im Alltag und am Sonntag sitze ich am Laptop und kann mich gar nicht daran erinnern. Nicht weil meine Freude nichts wert war oder der Anlass zu klein, aber einfach weil die vielen kleinen Dinge ein großes Ganzes ergeben und in der Summe zufrieden machen. Ergibt Sinn? Nein? Egal.

Hier kommt meine letzte Woche im Zeitraffer.

|Gesehen| Ein bisschen Olympiade, zugegebenermaßen aber nur, weil der Liebste das ein oder andere ein bisschen verfolgt hat. Mich interessiert das ganze Olympiagedöns ansonsten etwa so sehr wie der berühmte Sack Reis. Ansonsten die erste halbe Stunde von Friends with Benefits* im Free-TV (und beschlossen, dass wir uns den mal in der Originalfassung ansehen werden, weil sogar die deutsche Übersetzung ziemlich witzig war). Das Pokalspiel von Eintracht Frankfurt haben wir noch gesehen, ansonsten blieb die Flimmerkiste aus. Außer zum perfekten Dinner am Vorabend. Ihr wisst ja: cooking addict und so.
|Gehört| Robin Schulz – Heatwave
|Getan| Meinen Kosmetikkram (und ich habe wirklich nicht viel) im Bad geordnet, ein Gewürzregal in der Küche angebracht, das inzwischen schon zweimal runtergekracht ist, die Felgen meines alten MINI geputzt (zum besseren Verkauf), ein Rezept für Coconut Icecream ausprobiert, das mega widerlich geschmeckt hat (lag aber an der Kokosnussmilch, glaube ich. Die war einfach muffig. Bäh.).
|Gegessen| Fischpfanne mit Zucchini, Wurstsalat, Chili con Carne, selbstgebackenes Brot, Pulled Pork Burger und Kuchen von meiner Mama.
|Gedacht| Wenn die Eintracht in der Liga genauso kacke spielt wie im Pokal, dann wird das wieder eine scheiß Saison.
|Gefreut| Über die tollen Hamburgerbrötchen von Schär, über einen megahübschen Regenbogen direkt vor unserem Fenster, über kühles Wetter, einschlafen bei Regengeprassel, über eine coole Idee für meinen Blog, die ich aber noch nicht verrate.
|Gelesen| The 100 – Day 21 von Kass Morgan* – ja, schon wieder ein ganzes Buch in weniger als drei Abenden weggezogen. Manchmal kann ich mich einfach nicht zusammenreißen und mir einen Roman „einteilen“, aber ich bin froh, dass ich momentan wieder mehr Lesezeit für mich schaffe. Mir gefällt bei den The 100 Büchern, dass die Story doch recht deutlich vom Aufbau der TV-Serie abweicht. So macht das Leseerlebnis gleich doppelt so viel Spaß.
|Geärgert| Über halbgare Veröffentlichungen. Seit heute Vormittag implodieren die sozialen Netzwerke förmlich, der Hashtag #Hamsterkaeufe ist in jedem Winkel von Twitter & Co zu finden. Laut der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung will die Bundesregierung die Richtlinien zum Zivilschutz aktualisieren. Die Faustregel soll wohl lauten, dass man sich im Notfall 10 Tage lang versorgen kann, ohne das Haus zu verlassen. Angeblich heißt es in dem Dokument des Haushaltsausschusses „dass ein Angriff auf das Territorium Deutschlands, der eine konventionelle Landesverteidigung erfordert, unwahrscheinlich“ sei. Dennoch sei es nötig, „sich trotzdem auf eine solche, für die Zukunft nicht grundsätzlich auszuschließende existenzbedrohende Entwicklung angemessen vorzubereiten„. Äh ja, okay. Habe ich was verpasst, oder ist schon Krieg? Essen und Getränke für 10 Tage zu Hause? Am Montag also erstmal alle Reisvorräte im Lidl aufkaufen, oder wie?
Versteht mich nicht falsch: Falls der Bundesregierung solche Maßnahmen sinnvoll erscheinen sollten, spricht nichts dagegen, sich an solche Empfehlungen zu halten. Aber dass gefühlt unkontrolliert Informationen an die Presse durchsickern und unkommentiert im Raum stehengelassen werden – das finde ich mehr als unglücklich. Man ist, gerade in Deutschland, immer darauf bedacht keine Panik auszulösen (was gut und richtig ist), aber eine solche Meldung passt da nicht ins Bild. Explain, Bundesregierung!
(Vielleicht gehe ich am Montag einfach ins Gartencenter und kaufe alle Hamster. Heißt ja schließlich Hamsterkäufe.)
|Gewünscht| Mehr Gelassenheit (wieder mal, still working on it), mehr Urlaub (bzw. überhaupt).
|Geträumt| Ich habe geträumt, dass ich an einer Klassenfahrt teilnehmen musste und mich die anderen Jugendlichen schon während der Busfahrt gemobbt haben. Ähm, ja. Bevor Fragen aufkommen: Ich wurde während meiner Schulzeit nie gemobbt oder habe solche Erfahrungen machen müssen. Der Traum war aber definitiv nicht cool.
|Gekauft| Ein bisschen freaky vielleicht, aber ein Ohrenspülungsspritzendingsi*. Man soll ja nicht mit Ohrenstäbchen im Gehörgang rumpiddeln (ist auch sehr sinnvoll, das nicht zu tun) und diese Ohrensprays sind laut einigen Ärzten auch nicht so das Wahre. Hat wohl damit zu tun, dass man die Salzlösung mit zuviel Druck in den Gehörgang spritzt und damit unbeabsichtigt das Trommelfell reizen kann. Auf jeden Fall kommen bei Ärzten diese Ohrenspülungshilfen am besten weg und dieses Modell ist angeblich so gemacht, dass man sich damit keinen Schaden zufügen kann. Ich bin gespannt.
|Geliebt| Die Vorstellung, dass es noch mehr Welten gibt, außer unsere. Klingt abgefahren, ist es auch. Zwecks Ellie 2.0 beschäftige ich mich im Moment mit Theorien über Multiversen und auch wenn ich das Zeug aus dem physikalischen Bereich überhaupt nicht kapiere, verstehe ich sehr wohl die Theorien und Ideen, die hinter der Physik stecken. Das ist so großartig spannend, dass ich mir manchmal wünsche, dass ich mehr Talent und Verständnis für Naturwissenschaften mitbekommen hätte. Dann könnte und würde ich sowas erforschen. Stattdessen liegen meine Vorzüge anderswo und ich befasse mich mit der Theorie, um darüber zu schreiben – kann ich auch mit leben.
|Geklickt| Einen Artikel in der Huffington Post zum Thema Konstruktiver Journalismus, und einen spannenden Artikel zum Thema Innovation und dass sich die Menschheit schon immer neu erfunden hat (und dass daran nichts schlecht ist und auf lange Sicht auch keine Nachteile entstehen, egal was die Medien für Horrorszenarien malen).
|Spruch der Woche| Stay weird. Stay different.

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