Das Jahresende 2016 kommt, die Motivation geht
Wie oft habe ich im Internet gelesen, dass 2016 ein blödes Arschlochjahr war.
Nicht selten habe ich nickend vor dem Bildschirm (oder dem Handy) gesessen und gedacht Ja, 2016. Du gibst dir wirklich besonders große Mühe mit dem scheiße sein.
Die gute Nachricht lautet: Wir haben es fast geschafft!
Wir schreiben den 24. November und das bedeutet, dass wir es nur noch 37 Tage mit dir aushalten müssen, liebes 2016. Dann wirst du dich verabschieden, ob du willst oder nicht.
Die schlechte Nachricht lautet: So lange müssen wir die Zähne noch zusammenbeißen, ein Lächeln vortäuschen und auf den Moment warten, an dem wir dir hinterherwinken – denn dann bist du Geschichte, 2016.
Eigentlich fühlt es sich noch zu früh an, um das Jahr Revue passieren zu lassen. Aber heute sitze ich vor meinem Blog, will etwas veröffentlichen und weiß nicht so recht was. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten.
Ich könnte den Artikel einfach ausfallen lassen, aber heute ist Donnerstag. In den letzten Wochen habe ich so etwas wie eine Blog-Routine entwickelt und jeden Donnerstag und jeden Sonntag einen Artikel veröffentlicht. Mein innerer Monk verlangt, dass heute etwas online geht – dabei interessiert es den kleinen Bastard herzlich wenig, ob das Ergebnis möglicherweise ein fragwürdiges sein wird.
Vielleicht wohnt in eurem Kopf auch ein Monk zur Untermiete (oder gar mietfrei, sowas hört man andauernd!), dann versteht ihr das bestimmt.
Wie dem auch sei: Ich wollte über 2016 sprechen.
2016 war… anstrengend. In vielerlei Hinsicht.
Kennt ihr das? Man trifft eine solche Aussage wie 2016 war anstrengend, will aufzählen weshalb und plötzlich ist es, als hätte man ein schwarzes Loch an der Stelle, an der sich normalerweise das Sprachzentrum befinden sollte.
Es ist schwierig genau zu beziffern, weshalb sich dieses Jahr so kräftezehrend anfühlt. Vermutlich ist es das Gesamtpaket.
Unser privater Umzug, das Makeover des Blogs, Krankheits- und Todesfälle im direkten Umfeld, keine Zeit für Urlaub, der Job, das Schreiben von Ellie 2.0 nach Feierabend, Rezepte für den Blog dokumentieren, meine neue Hausstauballergie, die Diskussionen über (gefühlt) steigende Terrorangst, die Diskussionen zum politischen Weltgeschehen.
Die Auflistung macht es schon deutlich: Ein ganz normales Leben.
Klar, es könnte alles viel schlimmer sein und einige energiefressende Themen sind definitiv hausgemacht. Man muss sich nicht immer über alles Gedanken machen und darüber brüten, weshalb die politische Lage in Europa und auch den USA in eine Richtung zu kippen droht, die niemand ernsthaft wollen kann. Natürlich bringt es (gefühlt) nichts, wenn man mit Menschen im Internet darüber diskutiert, wie real eine Terrorgefahr ist, wieviel Angst von den Medien bewusst geschürt wird und wie wichtig es ist wählen zu gehen. Keine Protestpartei.
Aber wie sagt man so schön? Man kann eben nicht aus seiner Haut. Ich gehöre zu den Menschen, die sich immer viele Gedanken um alles und nichts machen, aber ich arbeite daran, das alles ab und an auch mal auszublenden.
Status Update – Der Blog
Ich muss mich nur öfter mal wieder daran erinnern, dass es in Ordnung ist etwas nicht perfekt zu beherrschen.
Andere Teile der Liste sind freiwillig – und dennoch anstrengend. Schön, aber auch fordernd.
Ich verdiene meinen Lebensunterhalt nicht mit meinem Blog und habe schon oft darüber gesprochen, dass ich mit professionellen Bloggern nicht mithalten kann. Nicht mithalten möchte, weil das bedeuten würde noch mehr Zeit (und auch Geld) in den Blog zu stecken. Ich schreibe, weil ich Spaß daran habe, und wenn hier und da ein paar Kröten rumkommen, dann freue ich mich umso mehr.
Aber auch wenn das alles Plüschlametta ist, bleibt nicht aus, dass ich andere Blogs lese und manchmal dann doch Vergleiche ziehe. Einerseits motiviert mich das, meinen Blog noch weiter zu optimieren und besser zu machen, aber wenn man sich zu oft und zu ausgiebig mit anderen vergleicht, verliert man den Blick fürs Wesentliche. Ich werde nunmal in absehbarer Zeit keine Fotos schießen, die aussehen wie von anderen Foodbloggern, die hauptberuflich Fotografen sind. Und das ist okay. Ich muss mich nur öfter mal wieder daran erinnern, dass es in Ordnung ist etwas nicht perfekt zu beherrschen. Working on it.
Statusupdate – Das Schreiben
Der Status working on it trifft ebenfalls auf die Fortsetzung meines Romans (DESTINED – Sommerregen*) zu.
Wie hinlänglich bekannt ist, lebe ich nicht vom Schreiben. Das ist auch absolut in Ordnung, heißt allerdings, dass ich logischerweise fast nur nach Feierabend schreiben kann. Zwischen Umzugskisten packen, neuen Möbeln kaufen und Umzugskisten wieder auspacken habe ich fast drei Monate lang kaum geschrieben. So, jetzt ist es raus. Es war einfach alles zuviel und ich hatte keinen freien Kopf, um vernünftig am Plot zu arbeiten. Mein Ziel war es von Anfang an, Ellie 2.0 kurz vor Weihnachten ins erste Lektorat zu geben, sprich: Die erste Version fertiggestellt zu haben.
Die Zielsetzung steht und wie ich oben vorgerechnet habe, hat das Jahr 2016 noch 37 Tage auf dem Tacho. Bis Weihnachten also etwas weniger.
Ich habe 3/4 der Story bereits aufgebaut, 500 Seiten stehen. Große Teile habe ich auch schon vorab editieren müssen, weil ich grundlegende Fakten geändert habe, die Kenobia betreffen. Der erste Teil spielt zu großen Teilen in New York, was mit viel Recherchearbeit lebendig werden konnte. Eine komplett “unbekannte” und neue Welt zu erschaffen ist noch einmal etwas komplett anderes. Noch dazu eine Welt, die übernatürliche Komponenten enthält. Der Monk in mir verlangt da sehr hartnäckig, dass alles gut durchdacht ist und ich hoffe, dass es mir gelingen wird, Kenobia (ohne Logiklöcher) in euren Köpfen zum Leben zu erwecken.
Das Jahresende 2016 kommt, die Motivation geht
Ich habe noch so viele Dinge auf meiner to do Liste stehen, dass jetzt schon relativ klar ist, dass einiges zwangsweise noch warten muss. Ich wollte unbedingt über The Last of Us bloggen. Ich habe auch eine genaue Vorstellung, wie ich diese Artikelreihe aufbauen will. Aber Motivation für ein mittelgroßes Projekt? Im Moment sagt die da eher Nein, danke und jetzt hau ab!
Mit anderen Ideen geht es mir ähnlich, aber ich denke, es ist in Ordnung, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Prioritäten zu setzen. Mehr Zeit für mich und mein reales Leben einzuplanen. Zu leben und nicht nur wie eine Irre in die Tasten zu hauen.
Ja, ich bin müde. Aber auch glücklich. Und dankbar.
Und wisst ihr was?
Zwischen all dem Mimimi steckt so viel Positives! Ich liebe unsere neue Wohnung, mein Job läuft gut, ich liebe das neue Design meines Blogs und ich liebe Ellie und das Schreiben. Viele von euch lieben Ellies Abenteuer ebenfalls.
Ja, ich bin müde. Aber auch glücklich. Und dankbar.
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Liebe Laura,
ich musste beim Lesen gerade ein wenig schmunzeln und an unsere Twitter-Unterhaltung denken.
Aber, gebe Dir völlig Recht, mit dem, was Du schreibst.
Man muss halt Prioriäten setzen – genau das, ist mir in dieser Woche – dank Zwangspause – auch wieder bewusst geworden.
Dennoch möchte ich Dir sagen, dass ich mich schon ganz arg auf Ellie 2.0 freue ;-)
Ganz liebe Grüße
Anke
Ach Anke, du Liebe :)
Ich habe bei solchen Artikeln immer “Angst”, dass man es beim Lesen als zuviel Mimimi auffassen könnte. Ich komme mir schnell “weinerlich” vor, wenn ich nochmal lese, was ich geschrieben habe. So ist es ja gar nicht gemeint ;) Der Blog und das Schreiben an Ellie 2.0 machen mir großen Spaß, aber wie du schon sagst: Prioritäten braucht man. Ansonsten laufen die Akkus irgendwann leer und dann geht gar nichts mehr.
Aber alles gut! Ich freue mich auch schon wie ein Schnitzel, wenn du Ellie wieder auf ihren Abenteuern begleiten wirst :D
So is es. Sitze hier auf dem Weg zur Arbeit und denk mir nur: SO is es.
Wünsch dir ganz viel Durchhaltevermögen für die letzte Strecke 2016 und behalt dir bloß diese Einstellung.
Danke! Den Rest von 2016 schaffen wir auch noch. Ich habe gerade überlegt, ob man sagen kann “2017 wird besser”, aber das wissen wir ja noch nicht :D Sicher ist aber, dass wir an unserer Einstellung zu vielem schrauben können und ich denke, dann wird es uns auch “besser” vorkommen. Manchmal sieht man (resp. ich) einige Projekte einfach zu verbissen und stresst sich selbst. Aber daran lässt sich ja zum Glück arbeiten! (An den Projekten UND der Einstellung) ;)