Glutenfreies helles Brot von Lidl

Glutenfreies helles Brot von Lidl

glutenfreies helles Brot von Lidl, mit Speck und Zwiebeln; Foto: Laura Meyer

Seit Kurzem hat Lidl nicht nur glutenfreie Tiefkühlpizza ins Sortiment aufgenommen, sondern auch glutenfreie Brotbackmischungen.
Man kann mit den Backmischungen im heimischen Ofen dunkles und helles Brot backen und genau das habe ich ausprobiert! Ursprünglich wollte ich beide Backmischungen in einem Artikel vorstellen, aber habe beim Schreiben festgestellt, dass es sinnvoller ist zwei Beiträge daraus zu machen.

Heute geht es mit der hellen Brotbackmischung los, die ich mit Zwiebeln und Speck aufgemotzt habe.

Zutaten
Für die Brotbackmischung:
450 ml kaltes Wasser
50 ml Speiseöl

Für’s Pimpen:
2 große Zwiebeln
250 Gramm Speckwürfel

Die Zubereitung

1. Die Zwiebeln fein schneiden und mit den Speckwürfeln in einer Pfanne auslassen. Beiseite stellen und vollständig auskühlen lassen.
 Tipp:  Nicht salzen! Der Speck ist salzig genug.

Glutenfreie Backmischung von Lidl

Glutenfreie Backmischung von Lidl
Foto: Laura Meyer

2. Das Zubereiten der Backmischung ist denkbar einfach. Man mischt die trockenen Zutaten zusammen, gibt das Wasser und das Öl nach Anleitung hinzu und lässt die Küchenmaschine die restliche Arbeit erledigen. 4-5 Minuten kneten und schon ist der Brotteig ready to go.

3. Wollt ihr euer glutenfreies helles Brot wie ich mit Speck und Zwiebeln aufpimpen, gebt ihr die ausgekühlten Zwiebeln und den Speck direkt beim ersten Knetzugang zum Teig hinzu und arbeitet alles ein.

4. Der Teig muss nach dem Kneten für ca. 45 Minuten an einem warmen Ort gehen.

Ihr könnt ihn hierfür entweder in eine eingefettete Kastenform geben oder 1-2 kleine Brote formen und sie auf ein Backblech mit Backpapier legen.
Letzteres habe ich gemacht, weil ich eine andere Form haben wollte. Ich stelle Hefeteige zum Gehen bei max. 35 Grad in den Backofen, abgedeckt mit einem nassen Geschirrhandtuch, das ich über die Schüssel oder Backform lege. Bei geformten Broten auf dem Backblech schiebe ich den Rost mit in den Backofen und lege das nasse Handtuch darauf, damit es nicht am Brotteig festklebt.
Wichtig: Heißer als 35 Grad darf die Temperatur nicht sein, da die Hefekulturen sonst absterben und der Teig nicht mehr aufgehen kann.
 Tipp:  Wer Brot(e) formen möchte, muss sich die Hände gut mit Mehl bestäuben und auch die Arbeitsfläche sehr gut bemehlen, da der Teig eine sehr klebrige Konsistenz hat. Für Brotteige ist das absolut nichts ungewöhnliches, mit der Backmischung ist also alles in Ordnung. Beim Formen darauf achtgeben, dass nicht zuviel extra Mehl in den Teig eingearbeitet wird, da das die Konsistenz des Backergebnisses verändern kann.

5. Nach dem Geh-Vorgang das Brot im unteren Drittel des Ofens bei 180°C (Umluft) nach Anleitung backen.

Was ist drin?

Die Zutatenliste ist prinzipiell in Ordnung, was ich ein bisschen schade finde ist allerdings, dass einige Zusätze aufgeführt sind, die man kaum mehr aussprechen kann.

Zutaten
Maisstärke, Reismehl, Kichererbsenmehl, Verdickungsmittel: Guarkernmehl, Hydroxypropylmethylcellulose; Leinmehl, getrockneter Sauerteig (Quinoamahlerzeugnis, Reismahlerzeugnis), Zucker, Speisesalz, Trockenbackhefe; Hefe, Emulgator: Sorbitanmonostearat.

Welche Sorten gibt es?

Lidl bietet zwei glutenfreie Backmischungen an: für glutenfreies helles Brot und für glutenfreies dunkles Brot.
Den Artikel zum dunklen Brot findet ihr an dieser Stelle.

Was kostet das glutenfreie helle Brot von Lidl?

Derzeit sind die glutenfreien Backmischungen für 1,79€ erhältlich.
Ein extrem niedriger Preis, wenn man bedenkt, was man sonst für fertig gebackenes glutenfreies Brot bezahlen muss. Da sind Preise von 6 Euro und mehr für 500 Gramm keine Seltenheit.

Wie schmeckt das Brot?

Glutenfreies helles Brot von Lidl

Glutenfreies helles Brot von Lidl
Foto: Laura Meyer

Glutenfreie Brote sind immer eine kniffelige Angelegenheit. Die Auswahl ist inzwischen deutlich größer als noch vor ein paar Jahren, aber hier und da merkt man den Unterschied zu glutenhaltigen Broten doch noch sehr. Glutenfreie Brote sind oft zu kompakt und vor allen Dingen zu bröselig oder zu trocken. Hin und wieder könnte man meinen, dass man einen Backstein aus dem Ofen holt anstelle eines Brotes.

Bei dieser Backmischung ist beides nicht der Fall.
Die Konsistenz ist elastisch, aber nicht gummiartig, nicht bröselig, und vor allen Dingen nicht zu massiv.
Die Kruste war am ersten Tag knusprig, das Innenleben fluffig und saftig. Ich habe das Brot in ein Geschirrtuch gewickelt und im Brotkasten aufgehoben, damit es nicht schimmelt. Das hat wunderbar geklappt, allerdings war es am zweiten Tag nicht mehr knusprig. Vollkommen normal, da zwar der Hauptanteil Feuchtigkeit vom Handtuch aufgenommen wird, aber das Brot ist schließlich darin eingewickelt. Nichts, was ein kurzer Besuch im Toaster nicht wieder in Ordnung bringen könnte. Wenn ihr einen Kontaktgrill habt, bietet sich das ebenfalls an! Das Brot kurz darauf angrillen und schon schmeckt es wie frisch aus dem Ofen.

Mir gefällt an dem glutenfreien Brot von Lidl vor allem, dass es keinen zu dominant säuerlichen Geschmack hat. Mir fällt gerade bei den Produkten mit Hefe und Sauerteig oft auf, dass der Geschmack des Sauerteiges sehr in den Vordergrund tritt. Das ist total in Ordnung, schließlich ist Sauerteig enthalten, aber wenn ich die Wahl habe, dann bevorzuge ich ein Brot, dass auf die säuerliche Note verzichtet.

Wie steht ihr zu Sauerteig? Ich habe den Eindruck, da gibt es entweder die Leute, die Sauerteigbrote total lecker finden und die andere Fraktion, die sich nicht wirklich damit anfreunden kann. Habt ihr Sauerteig vielleicht sogar schon einmal selbst angesetzt? Glutenfrei ist mir das noch nicht zufriedenstellend gelungen, entweder ist er mir schlecht geworden oder aber hat nicht richtig gearbeitet und geblubbert. Vielleicht ist das ein Projekt, dem ich mich doch nochmal annehmen werde, um selbst Brot zu backen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht immer der geduldigste Mensch bin und über mehrere Tage hinweg einen Teig “anzufüttern” (also immer wieder mit Mehl und Wasser aufzufüllen) ist nicht gerade etwas, was mich in Jubelstimmung versetzt.

Mein Fazit

Ich finde, dass man für eine glutenfreie Brotbackmischung mehr bekommt als man erwartet.
Die Zubereitung des Teiges ist ein Kinderspiel, den Rest erledigt das glutenfreie helle Brot von ganz allein. Man muss nur berücksichtigen, dass man etwa 2 Stunden Zeit für die Ruhephase und das Backen einplanen muss. Das empfinde ich allerdings nicht als Nachteil oder als überraschend – zum Brotbacken gehört immer ein gewisses Zeitfenster, ganz egal ob man eine fertige Mischung verwendet oder den Teig von Grund auf selbst ansetzt.

Für den Preis bekommt man etwa 800 Gramm frisch gebackenes Brot – da kann man nicht meckern, ganz im Gegenteil. Wie oben bereits erwähnt sind die meisten glutenfreien Brote deutlich teurer.

Ich friere immer einen Teil des fertig gebackenen Brotes portionsweise (also scheibenweise) ein und auch das kann das glutenfreie Brot von Lidl gut ab. Ich lasse die Scheiben immer auftauen und lege sie dann kurz auf meinen Paninigrill. Funktioniert wunderbar und schmeckt wieder wie frisch. Solltet ihr keinen Kontaktgrill besitzen, reicht auch ein ganz normaler Toaster.

Ich mag an der hellen Backmischung, dass man sie ohne Probleme abwandeln und aufpimpen kann. Die Zugabe von Zwiebeln und Speck hat sich perfekt eingefügt, ohne die Konsistenz des Brotes negativ zu beeinflussen. Das lässt sich natürlich auch mit anderen Zutaten umsetzen, wie getrockneten Tomaten, Walnüssen, Oliven, Feta Käse, Sonnenblumenkernen oder oder oder.
Habt ihr Brot schon einmal mit zusätzlichen Zutaten ein Upgrade verpasst? Habt ihr einen Favoriten? Bei uns ist das Zwiebel Speck Brot tatsächlich die beliebteste Variante zu herzhaften Suppen. Ansonsten wird hier gerne gegessen, wenn unterschiedliche Körner mit in den Teig wandern – gerne auch Saatenmischungen, in denen Kürbiskerne, Mohn, Sesam und Leinsamen enthalten sind.

Nicht nur bei fertigen Mischungen begeistern mich diese vielfältigen Möglichkeiten, weil ich insbesondere bei glutenfreien Broten oft das Gefühl habe “immer das gleiche” zu essen. Die Auswahl ist in den letzten Jahren zwar stetig gewachsen, was ich sehr zu schätzen weiß, aber es ist dennoch in keinster Weise vergleichbar mit der Vielfalt an Sorten, die man an glutenhaltigen Broten und Brötchen kaufen kann. Daher ist es eine tolle Sache, wenn man neutrale Teige ein bisschen verändern und so nach Lust und Laune ein bisschen Abwechslung in den Brotalltag bringen kann. Grandios!

Glutenfreies helles Brot von Lidl mit Kürbissuppe

Glutenfreies helles Brot von Lidl mit Kürbissuppe
Foto: Laura Meyer

Das glutenfreie Zwiebel-Speck-Brot schmeckt übrigens hervorragend zu selbstgemachter Kürbissuppe!

Angesichts der aktuellen Hitzewelle ist es fast ein bisschen befremdlich, die Bilder von der Kürbissuppe online zu stellen, oder? Aber zwischendurch hatten wir tatsächlich ein paar kühlere Tage, da gab es bei uns daheim spontan die erste Kürbissuppe des Jahres.
Oder gehört ihr zum Team “Man kann immer Suppe essen, ganz egal wie warm es draußen ist”? Hier führen wir regelmäßig das Gespräch, ob man nicht auch im Sommer Rotkohl und Klöße zu Braten isst oder ob das einfach eher ein Gericht ist, was in den Herbst und/oder Winter passt. Ich habe im Sommer meistens eher Lust auf leichtere Speisen, aber der Rest der Familie besteht darauf, dass die Jahreszeit keine Rolle spielt, wenn es um Rotkohl und Klöße geht.
Lustigerweise habe ich gar kein Problem damit im Winter Eis zu essen – normal müsste man nach meiner Logik davon ausgehen, dass ich Eis nur im Sommer mag, wenn ich doch auch keine Klöße im Sommer… ach naja, egal. Eis geht einfach immer. So.

Nochmal zurück zur Kürbissuppe: Das Brot habe ich für 2 Minuten auf dem Paninigrill aufgebacken, damit es wieder wie frisch wird und dann zur Suppe gegessen – ein Gedicht! Was man auch machen kann: Das Brot mit Butter bestreichen und ganz kurz in der heißen Pfanne kross anrösten. Dann hat man ein sehr knuspriges Beilagenbrot zur Suppe, auch sehr genial.
Wer ein bisschen fancy unterwegs ist, kann sich sein Brot auch in mundgerechte Würfel schneiden und diese in der Pfanne mit Butter kross anrösten. Schon hat man im Handumdrehen Croutons, die man sich als Topping auf die Suppe geben kann. Oder auf den Salat.

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