Bei Lidl nachgefragt – die Antwort
Ihr erinnert euch sicher noch an den “Bei Lidl nachgefragt” Post und meine E-Mail an Lidl, um wegen der FairTrade Schokoladen mal nachzufragen.
Ich habe heute tatsächlich eine Antwort bekommen:
Von: EK_KMK@lidl.com
Betreff: Referenz #27XXX: Ihr Anliegen vom 02.10.2012
Datum: 11. Oktober 2012 12:53:37 MESZ
An: info@ich-bin-intolerant.deVorgangsnummer: 27XXX
Ihr Anliegen vom 02.10.2012 – “Fin Carré und Bellarom”
Sehr geehrte Frau C.,
vielen Dank für Ihre Anfrage sowie für das ausgesprochene Lob.
Zunächst dürfen wir Sie informieren, dass Lidl sich als Wegbereiter einsetzte, um Schokoladen aus nachhaltigem Kakao herzustellen. Wir freuen uns darüber, dass weitere Unternehmen unserem Schritt gefolgt sind und auf weitere, die noch folgen werden.
Lidl steht zu seiner Zusicherung, die zusätzlichen Kosten für Nachhaltigkeit nicht an seine Kunden weiterzugeben. Im Gegensatz zu einigen Schokoladen, die in verschiedenen Ländern Europas statt mit Kakaobutter mit unterschiedlichen anderen Pflanzenfetten vollständig oder teilweise hergestellt werden, geht Lidl nicht diesen Weg. Obwohl Kakaobutter teurer ist, verwenden wir diese Zutat, da es sich um einen hochwertigen natürlichen Bestandteil des Kakaos handelt. Darüberhinaus ermöglichen es uns schlanke Produktionswege, hochwertige Qualität zu günstigen Preise zu verkaufen.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen geholfen zu haben und würden uns freuen, Sie auch weiterhin als zufriedene Kundin in unseren Filialen begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Marina Z.Telefon: 0800-4353361
Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG – Kundenservice, Rötelstraße 30, 74166 Neckarsulm
Sitz: Neckarsulm, Registergericht Stuttgart HRA 103756
Ahm.
Entweder täusche ich mich oder die Antwort zielt geschickt an meiner Frage vorbei.
Ich fragte ausdrücklich danach, wie die günstigen Verbraucherpreise zu Stande kommen – der einzige Hinweis in dieser Richtung sind die “schlanken Produktionswege”.
Der Rest der Antwort sagt nur aus, dass Lidl ein Initiator dieses Konzeptes war und dass hochwertige Inhaltsstoffe zur Produktion der Schokoladen verwendet werden.
Wie der Preis nun realisiert werden kann, ob Lidl daran etwas verdient oder draufzahlt oder die Kakaobauern mit einer Schale Reis am Tag bezahlt – man weiß es nicht.
Schade.
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Ich empfinde die Antwort genauso: Oberflächlich bleiben, um ja nicht in die Kritik zu geraten. Die Bezeichnung “schlanke Produktionswege” lässt einigen Raum für Interpretationen und der Rest…Naja. Es wird tatsächlich suggeriert, dass Lidl bei der Produktion drauflegt und großzügigerweise die Kosten nicht auf den Endverbraucher umschlägt. Aber ich frage mich: Kann das tatsächlich sein? Oder soll man nur genau diesen Eindruck gewinnen? Welcher Großkonzern könnte sich das wirtschaftlich betrachtet denn auf Dauer erlauben? Ein Supermarkt hat mit Sicherheit eine Mischkalkulation, aber ich bin mir recht sicher, dass dennoch jedes Produkt zumindest ein winziges Plus abwerfen muss, sonst fliegt es aus… Mehr lesen »
Also wenn ich das richtig verstehe, meinen die mit “Lidl steht zu seiner Zusicherung, die zusätzlichen Kosten für Nachhaltigkeit nicht an seine Kunden weiterzugeben.”, dass Lidl an der Schokolade nichts verdient, sondern noch drauf zahlt. Die Frage, wie viel die Schokobauern jetzt bekommen und ob das angemessen ist, wird ja aber leider nicht beantwortet… Schade, typische “oberflächlich-bleiben-um-nichts-falsch-zu-machen-Antwort” :-(
Ich habe die Antwort gelesen und suchte vergebens die Antwort auf die Frage, die auch meine Frage gewesen wäre.
Dann las ich dein Statement und bemerkt, dass ich wohl tatsächlich nichts überlesen habe…
“Schlanke Produktionswege” – ist ja sehr nett ausgedrückt, fragt sich nur, was sich darunter verbirgt. Scheinbar nichts gutes?