Lieber Tagesspiegel!

Auch der „Tagesspiegel“ ist nun auf den Zug aufgesprungen, laktosefreie Produkte global galaktisch als unnütz darzustellen.

Mit dem Artikel „Wenn Milch auf den Magen schlägt“ dürften sich viele Intolerante auf die Füße getreten fühlen.

Ich nehme mir einfach mal die Freiheit und kommentiere Teile des Artikels aus Sicht einer Betroffenen.
Dabei möchte ich ganz eindeutig betonen, dass es sich um meine persönliche Meinung zu diesem Thema und der Art der Berichterstattung handelt.
Niemand soll sich, um Gottes Willen, dazu genötigt fühlen, diese Meinung adaptieren zu müssen.

Rund 15 Prozent der Bevölkerung sind von einer Laktoseintoleranz betroffen Der Markt für Spezialprodukte wächst jährlich um rund 20 Prozent. Doch Experten warnen: Viele Angebote sind teuer – und überflüssig.

Hier wird immerhin noch differenziert von „vielen“ Angeboten berichtet.

Auch die Berlinerin Tanja Ravensburger (Name geändert). […] Für den Arzt war die Diagnose klar: Laktoseintoleranz. Seitdem verzichtet sie, so gut es geht, auf laktosehaltige Lebensmittel. „Leicht ist das nicht“, meint sie. Milch im Kaffee, zum Müsli oder in Saucen – schnell wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich einschränken muss. Auf einiges könne man natürlich verzichten, aber gleich den ganzen Speiseplan umstellen? „Ein Leben ganz ohne Milchprodukte wäre für mich schwer vorstellbar“, sagt die 27-Jährige.
Also wanderte mehr und mehr Spezialnahrung in ihren Einkaufswagen.

Wer kennt es nicht?
Jede/r Betroffene erinnert sich mit Sicherheit noch sehr gut an die Anfangszeit nach der Diagnose.
Endlich hat man herausgefunden, woher die Beschwerden kommen, doch dann stellt sich die Frage: „Was soll ich denn jetzt eigentlich essen, verdammt noch mal?“
Zunächst glaubt man wirklich, dass es um die Milch im Kaffee oder zum Müsli geht…
Nur leider merkt man relativ schnell, dass es mit diesen offensichtlichen Dingen nicht getan ist. Laktose versteckt sich nicht nur in Milchprodukten, sondern – wie sagt man so schön? „Der Teufel steckt im Detail.“ Und eben auch dort, wo man ihn nicht erwartet.
Ihr kennt das.

Die Lebensmittelindustrie hat die Gebeutelten längst als neue Zielgruppe entdeckt. Spezielle Produkte, bei denen die Laktose bereits während der Herstellung gespalten wurde, beanspruchen immer mehr Platz in den Supermarktregalen. Dank ihnen soll es aus sein mit dem Verzicht. Über 60 laktosefreie Produkte hat etwa der Marktführer MinusL im Angebot. Von herkömmlicher Milch bis zu tiefgekühlter Hühner-Frikassee mit Gemüse-Reis ist alles dabei.
Längst sind auch andere Hersteller auf den Zug aufgesprungen, die Branche boomt. Laut Milchindustrie-Verband wächst der Markt für laktosefreie Milchprodukte jährlich um bis zu 20 Prozent. Viele sind teuer – aber unnütz. Sie gaukeln einen Zusatznutzen vor, den es nicht gibt.

Unstrittig ist, dass die Lebensmittelindustrie mit den „Intoleranten“ eine neue Zielgruppe entdeckt hat.
Ebenso unstrittig ist, dass man versucht, mit dieser (gar nicht mehr so kleinen) Nische, ordentlich Geld zu scheffeln.
Dass der Markt für laktose- und auch glutenfreie Produkte momentan so explodiert, wundert mich nicht.
Statistiken zufolge sind die 15% Laktoseintoleranten in Deutschland keine neue Errungenschaft einer „Modekrankheit“, sondern schon des längeren intolerant.
Bislang, so scheint es, hat die Lebensmittelindustrie diese Zielgruppe einfach regelrecht ignoriert oder nicht erkannt.
Seien wir ehrlich: Laktoseintoleranz ist keine Erfindung der Neuzeit oder der Industrie. LI gibt es außerhalb von Europa schon immer.
Haben wir vielleicht nicht so mitbekommen, ehm ja ;)

Viele sind teuer – aber unnütz. Sie gaukeln einen Zusatznutzen vor, den es nicht gibt.

Okay, wenigstens geht es hier um „viele“ Produkte.
Jetzt stellt sich mir aus Betroffenensicht allerdings die Frage, wie das gemeint ist.
Warum sollen laktosefreie Produkte für mich keinen Zusatznutzen haben?
Also lesen wir weiter.

Deutlich wird das bei Käse: Sorten wie Gouda, Butterkäse oder Edamer enthalten ohnehin kaum Laktose, sie wird während des Reifungsprozesses in Milchsäure verwandelt, weniger als ein Gramm Laktose pro hundert Gramm Käse verbleiben. Laktosefreier Käse, der den gleichen Laktoseanteil aufweist, ist jedoch deutlich teurer als sein herkömmliches Pendant.

Okay.
Es ist vollkommen korrekt, dass viele Käsesorten von Natur aus wenig Laktose enthalten und deswegen auch für Intolerante gut verträglich sind.
Allerdings kann man nicht pauschal sagen, dass beispielsweise Gouda ohne Probleme verzehrt werden kann. Bestimmte Sorten (Maigouda) enthalten, u.a. auch abhängig vom Hersteller, zuviel Laktose für viele Intolerante.
Bezüglich der Preisdiskussion:
Mittlerweile kann man in fast jedem Supermarkt an die Käsetheke wackeln und nach laktosefreiem Käse fragen.
Der ist manchmal sogar günstiger, als alles laktosefrei gekennzeichnete, was man abgepackt im Regal bekommt.
Es ist ja nicht so, dass man als intoleranter Verbraucher stumpf zur gekennzeichneten, abgepackten Ware greift, ohne mal darüber nachzudenken.

Auch bei Butter ist der Unterschied so gering, dass er von den meisten getrost vernachlässigt werden kann. Dennoch wirbt MinusL damit, sich „nicht die Butter vom Brot nehmen“ lassen.

Kann man das so pauschal wirklich sagen?
Letztlich kommt es darauf an, wo und wie die Butter verwendet wird – vor allem wie viel.
Schmiert man sich ein bisschen Butter aufs Brot, passiert mit Sicherheit nichts.
Aber wenn wir betrachten, dass Butter einen Laktosegehalt von 0,7 – 0,8 g auf 100 g hat und nun überlegen, wie viel davon beispielsweise in Backwaren verarbeitet wird…
Kann man den Unterschied dann immer noch vernachlässigen?

Mal abgesehen davon:
Was ist mit den ganzen Herstellern von Margarine, die ihre Produkte mittlerweile ebenfalls als laktosefrei kennzeichnen und bewerben?
Wieso lesen sich derzeit so viele Artikel so, als würde man als intoleranter Verbraucher auf die einfachsten Dinge nicht kommen?
Glauben wirklich so viele Verbraucherzentralen/Journalisten/etc., dass Intolerante keine Verbraucher sind, die auf den Preis achten?
Als würden wir alle kiloweise, ausschließlich die – zugegebenermaßen teure – Butter von MinusL kaufen.

„Da gibt es viel Augenwischerei“, sagt Heidrun Franke von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Laktosefreie Milch sei, wenn überhaupt, das einzig sinnvolle Produkt. Für Betroffene, die gern und häufig Milch trinken, könne das Spezialgetränk hilfreich sein, da konventionelle Trinkmilch relativ viel Milchzucker enthalte.

Liebe Frau Franke, warum laktosefreie Milch, wenn überhaupt, das einzig sinnvolle laktosefreie Produkt sein soll, müssen Sie mir vielleicht einmal in einem persönlichen Gespräch erläutern. Ich lade Sie gern auf einen Kaffee ein, immerhin darf ich den dann auch mit laktosefreier Milch bestellen, die finden Sie ja nicht ganz so unnötig.
Glauben Sie ernsthaft, dass es als Betroffener darum geht, dass man „gern und häufig“ Milch trinkt? O_o
Wenn das die ganze Problematik umreißen würde, wären wir ganz sicher alle richtig glücklich.

„Laktosefreier Käse ist jedoch völlig überflüssig.“ Als laktosefrei beworbene Spezialprodukte seien teils doppelt so teuer wie konventionelle. Die Verbraucherzentralen setzen sich für eine Kennzeichnung ein: Auf jedem Milchprodukt sollte der Laktosegehalt zu lesen sein.

In Punkto Kennzeichnung stimme ich völlig zu. Allerdings sollte das nicht nur bei Milchprodukten einheitlich eingeführt werden, denn wie bereits weiter oben erwähnt, versteckt sich Laktose oftmals in Produkten, bei denen man es nicht erwartet.
Ja, auch in Wurst, Tomatensoßen oder Chips oder, oder, oder.
Wenn der Laktosegehalt gekennzeichnet werden müsste, könnte jeder Verbraucher selbst herauslesen, ob er das Produkt verträgt oder nicht.

Ob laktosefreier Käse überflüssig ist, bleibt diskussionswürdig.
Mit Sicherheit gibt es Hersteller, die ihre Käsesorten mittlerweile teurer verkaufen als früher, obwohl sich an ihrem Produkt überhaupt nichts verändert hat.
Dass das nicht in Ordnung ist, brauchen wir, glaube ich, nicht diskutieren.
Aber was ist mit Käse-Produkten wie Mozzarella oder Frischkäse?
Bevor wieder das Totschlagargument mit dem Preis kommt:
Frischkäse gibt es mittlerweile auch laktosefrei als Eigenmarke der Supermarktkette „Netto“. Kostenpunkt: Deutlich unter 1 Euro.
Ich sehe nicht ganz, wo das überflüssig ist. Natürlich kann ich als Intolerante darauf verzichten – viele von „uns“ tun das auch die meiste Zeit, weil man eben nicht immer die „Spezialprodukte“ einkauft oder einkaufen möchte.
Aber hin und wieder ist es eine tolle Neuerung im Supermarktregal, wenn man etwas mit Frischkäse zubereiten möchte oder einfach mal Lust auf Tomate-Mozzarella zum Abendessen hat.

Franke hat den Eindruck, dass viele Verbraucher glauben, laktosefreie Produkte seien allgemein gesünder. „Die kaufen die Produkte vorsorglich, aber das bringt überhaupt nichts.“

Verbraucher, die nicht intolerant sind und glauben, dass laktosefreie Produkte generell gesünder seien – kaufen die dann auch Diabetiker Schokolade?
Tut mir leid, aber uninformierte Verbraucher gibt es überall, nicht nur im Bereich „laktosefrei“.
Es wird immer Menschen geben, die sich nicht eingehend mit dem Thema Ernährung befassen und jedem „Trend“ hinterherlaufen. Nichts anderes war es vor einigen Jahren mit den „Light“ und Diätprodukten. Sind diese Produkte deswegen vom Markt verschwunden? Nein – und vermutlich haben diese Produkte deutlich weniger Daseinsberechtigung als laktose- und/oder glutenfreie Waren.

Es gibt Menschen, die laktosefreie Produkte „vorsorglich“ kaufen?
Vorsorglich in Bezug auf was? Damit sie keine LI entwickeln?
Es mag sein, dass es solche Kunden gibt, allerdings fallen diese dann wieder in die Kategorie derjenigen, die sich leider nicht ausreichend informieren.
Aber auch hier wieder der Verweis:
Das ist in jedem anderen Bereich Lebensmittel genauso Problematik.
Was meinen Sie, wie viele Verbraucher überteuerte „Bio“ Waren kaufen, nur weil „Bio“ draufsteht?

Reklame und regelmäßige PR-Artikel in Kunden-, Frauen- oder Apothekenmagazinen hinterlassen ein undifferenziertes Bild. Laktoseintoleranz sei zu einer regelrechten Modekrankheit geworden: „Für undefinierbare Bauchschmerzen wird dann schnell die Laktose verantwortlich gemacht“, sagt Franke. Betroffene würden sich an die teuren Produkte klammern, statt sich mit den wahren Ursachen ihrer Beschwerden auseinanderzusetzen. Letztlich könne nur ein Test beim Spezialisten helfen, die Intoleranz zweifelsfrei zu diagnostizieren.

Laktoseintoleranz als „Modekrankheit“ zu bezeichnen, ist für die Betroffenen sicherlich genauso „toll“, wie einem Burn-Out Patienten gegenüber zu äußern, dass es sich bei seinem durchaus realen Problem um eine „Modekrankheit“ handelt, die total im Trend liegt.

Mit Sicherheit wird heute viel zu oft globalgalaktisch eine Laktoseintoleranz bei diffusen Beschwerden im Bauch verantwortlich gemacht. Auch und gerade bei Ärzten.
Das möchte ich gar nicht abstreiten.
Allerdings finde ich die Darstellung nicht gut, dass die Betroffenen der Sache nicht auf den Grund gehen und lieber überteuerte Produkte kaufen.
Jeder, der wirklich Betroffen ist, wird einen Teufel tun und sich nicht testen lassen. Wenn Sie mit diesen Beschwerden (schlagartiger Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen, usw.) nach dem Essen leben, werden Sie schnell versuchen, die Ursache zweifelsfrei einzugrenzen.
Denn jedes Mal nach dem Essen in einer Zeit aufs Klo zu rennen, die Usain Bolt vor Neid erblassen ließe, das macht keinen Spaß. Das, liebe Frau Franke, können Sie mir glauben.

Viele wissen außerdem nicht, dass sie kleine Mengen Laktose trotz Intoleranz locker wegstecken können. Wissenschaftler der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) haben festgestellt, dass die meisten laktoseintoleranten Menschen bis zu zwölf Gramm Laktose beschwerdefrei vertragen. Ein kleines Glas Milch oder 400 Milliliter Sahne sind allemal drin. Mischt man die Milchprodukte mit anderen Lebensmitteln, kann die Verträglichkeit sogar noch erhöht werden.

Auch hier wird wieder unterstellt, dass sich Betroffene nicht ausreichend über ihre Intoleranz informieren, zumindest lese ich das als Betroffene so heraus. Schade.
Jeder Laktoseintolerante weiß, dass es eine persönliche Laktosegrenze gibt, die er/sie verträgt. Bei dem einen ist das mehr, bei dem anderen weniger.
Pauschal zu äußern, dass jeder Intolerante „12 Gramm Laktose beschwerdefrei vertragen“ kann, empfinden viele Betroffene als Frechheit.

Fragen Sie mal einen Verbraucher, der sehr empfindlich auf Laktose reagiert, was passiert, wenn er ein kleines Glas Milch trinkt.
Wenn Sie in ein Café gehen und Ihnen der „normale“ Latte Macchiato schon Bauchschmerzen bereitet – wie soll das dann bei 400 Milliliter Sahne in der Pastasoße aussehen?
Interessant ist hier der Verweis auf die Studien der EFSA.
Da wir Verbraucher nicht ganz so wenig hinterfragen, wie es uns offenbar nachgesagt werden möchte, haben wir nachgefragt.

Martin Lipsdorf von der Laktasekampagne hat die Studie, auf die diese Aussage gestützt wird, unter die Lupe genommen und herausgefunden, dass sie nicht dazu taugt, eine solche Behauptung pauschal aufzustellen.

 

„Da es sich bei der Laktoseintoleranz nicht um eine Allergie handelt, können Betroffene Produkte mit geringem Laktosegehalt normalerweise ruhig kaufen“, sagt Christoph Römer von der Verbraucherzentrale Berlin. So lasse sich einiges an Geld sparen. Ab welcher Laktosemenge Symptome auftreten, sei je nach Patient verschieden, sagt auch Bertram Wiedenmann, Direktor der Klinik mit Schwerpunkt Gastroenterologie der Charité. Er rät, den Speiseplan daran anzupassen und zusätzlich zum Arzt einen Diätberater zu konsultieren. Bei laktosefreien Spezialprodukten ist er skeptisch, dienen diese doch meist „kommerziellen Interessen“.

„Produkte mit geringem Laktosegehalt“ ist aus Betroffenensicht eine etwas schwammige Formulierung.
Wenn wir uns darauf einigen können, dass hiermit die Produkte gemeint sind, die auch als laktosefrei gekennzeichnet werden DÜRFEN, weil der Laktosegehalt so gering ist, dann sind wir einer Meinung.
Selbstverständlich kann man als Intoleranter auch Produkte einkaufen, die einen geringen Anteil Laktose enthalten.
ABER:
Welche dieser Produkte man VERTRÄGT, muss jeder für sich herausfinden.
Das erste vernünftige Zitat in diesem Artikel kommt also von Herrn Wiedenmann. Zumindest der Teil, dass die verträgliche Laktosemenge vom Patienten abhängig ist – dass laktosefreie Produkte einem kommerziellen Interesse dienen sei dahingestellt.
Diese Ansicht darf er gern vertreten – ich denke, niemand hier wird bestreiten, dass mit diesen Produkten Geld verdient werden will. Viel Geld.
An welcher Stelle ein Preis angemessen ist und an welcher nicht, kann der Verbraucher zum Glück auch noch selbst entscheiden, schließlich wird niemand gezwungen, diese Produkte in den Einkaufswagen zu verfrachten.

Auch Tanja Ravensburger greift mittlerweile nur noch bei Milch in das Regal mit den Spezialprodukten. „Käse oder Sahne zum Kuchen vertrage ich problemlos“, sagt sie.

Eine wundervolle Aussage.
Wenigstens ist sie als Zitat gekennzeichnet, dann freuen wir uns alle für Frau R., dass sie problemlos Sahne zu ihrem Kuchen schlemmen kann.
Hoffentlich ist dann nicht so viel Butter im Teig ;)

Wer mehr will sollte dann doch auf laktosefreie Produkte zurückgreifen oder Laktasetabletten in der Apotheke besorgen. Allerdings gibt es eine kleine Gruppe besonders empfindlicher Menschen, bei denen schon Spuren von Milch zu Bauchschmerzen und auch Durchfall führen können. Zumindest sie sollten ganz auf Laktose verzichten.

Interessanter Absatz zum Schluß.
Räumt man hier den laktosefreien Produkten nun doch eine gewisse Daseinsberechtigung ein?
Fairerweise muss man natürlich dazu sagen, dass der Autor nicht Frau Franke von der Verbraucherzentrale ist, sondern ihre Aussagen nur zitiert hat ;)

Nun.
Man kann diesen Artikel nehmen wie man will.
Wir sind uns einig, dass die Preise vieler Produkte auf Abzocke ausgelegt sind.
Und ja, manche Produkte braucht man nicht – ob sie deswegen überflüssig sind, bleibt eine Glaubensfrage.

Was mich an der aktuellen Berichterstattung stört, ist die Pauschalisierung.
Man kann nicht sagen „Alle Intoleranten vertragen das.“ oder „vertragen es nicht“.
Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ist sehr individuell und jeder muss seine Grenzen ausloten und sich entsprechend ernähren.
Da helfen keinem Betroffenen irgendwelche fragwürdigen Studien, wenn er nach dem Essen auf dem Klo hängt.
Vor allem werden „die Verbraucher“ oft dargestellt, als hätten sie keinen Plan und würden orientierungslos durch den Supermarkt rennen, nur um alle Produkte mit einer gewissen Aufschrift in ihren Einkaufswagen zu schleudern.

Die Produkte, die ich als zu teuer empfinde, kaufe ich nicht.
Damit hat sich die Problematik für mich erledigt.

Es kommt doch auch immer auf die persönliche Wertschätzung an.
Man kann doch auch nicht pauschal sagen, dass ein Sportwagen zu teuer ist. Jemand, der sich einen Sportwagen leisten kann und will, wird niemals der Argumentation zustimmen, dass dieser Wagen zu teuer ist. Warum nicht? Weil er es ihm wert ist und er das Geld dafür ausgeben möchte.
Wie sagen Kinder so oft? „Du bist der Bestimmer.“
Jeder kann für sich selbst entscheiden, wofür er wieviel Geld ausgeben möchte und bei den laktosefreien Produkten gibt es mittlerweile zum Glück! genügend Auswahl, um nicht ausschließlich auf überteuerte Waren zurückgreifen zu müssen.

Mein Fazit:
– Kennzeichnungspflicht d’accord
– überteuerte Produkte d’accord
– Darstellung der Verbraucher nicht d’accord
– pauschale und undifferenzierte Darstellung der LI nicht d’accord

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