Nicht überall, wo Dinkel draufsteht, ist auch Dinkel drin.

Beim gestrigen Einkauf im REWE ist mir unter anderem ein Produkt in die Hände gefallen, wo mir wieder einmal extrem aufgefallen ist, wie man als Verbraucher in die Irre geführt werden kann.
Oder sagen wir besser: Wie die Hersteller es versuchen.

„Original Dinkelchen, Knuspergebäck mit Dinkel und Vollmilchschokolade“ steht groß auf der Vorderseite der Verpackung. „Alles klar!“, denkt man sich und greift voller Hoffnung nach der Tüte, weil es ein weizenfreies Produkt sein könnte.

Schaut man sich dann die Zutatenliste auf der Rückseite an, stellt man ziemlich schnell fest, dass man einem Irrtum aufgesessen ist.

Knuspergebäck mit Russisch Brot (8%), Dinkelvollkornschrot (6%) und Weizenkleie (5%) in Vollmilchschokolade (50%).

Zutaten: Vollmilchschokolade (Zucker, Kakaomasse, Vollmilchpulver, Emulgator: Sojalecithin), Weizenmehl, Zucker, Dinkelvollkornschrot, Weizenkleie, Karamellsirup, Kakao – stark entölt, Hühnereiweißpulver, Gersten- und Roggenmalzextrakt, Vanille, Inulin, Trennmittel: Magnesiumoxid; Überzugsmittel: Schellack.
Kann Spuren enthalten von Haselnüssen, Mandeln, Sesam.

Es ist selbstverständlich jedem Allergiker und jedem Intoleranten bewusst, dass die Produktnamen oft Dinge versprechen, die nicht der Wirklichkeit entsprechen.
In diesem Fall finde ich das allerdings sehr extrem, da das Dinkelvollkornschrot sogar erst nach dem Weizenmehl aufgelistet wird – folglich also mehr Weizenmehlanteil im Keks ist, als Dinkel, obwohl der Name des Produkts vermuten lässt, dass es genau andersherum sein könnte.

Wenn ich dann noch die ganzen anderen Plörre Zutaten lese, weiß ich gar nicht mehr, was ich dazu sagen soll. Hühnereiweißpulver, Malzextrakte, Inulin, Schellack.
Laut wikipedia enthält Inulin Fruktose – für Intolerante ein schöner versteckter Stolperstein.
Über „Schellack“ bin ich erst einmal gestolpert und habe ebenfalls wiki befragt. Es ist der E-Stoff 904, ein Überzugsmittel. Besonders lecker ist, dass man aus Schellack wohl auch Haarspray macht und Lacke für Möbel und Musikinstrumente.
Nomnom.

Dass hinten auf der Packung noch steht „Gebacken mit viel Liebe.“ … naja. Dazu sag‘ ich besser nix.

Fazit:
Auch wenn wir es schon wussten: Auf keinen Fall von irgendwelchen Produktnamen in die Irre führen lassen und die Inhaltsstoffe checken.
Bevor die ersten rufen, dass meine Überschrift nicht richtig ist, weil das Produkt Dinkel enthält:
Richtig, es steht Dinkel drauf und es ist auch Dinkel drin. Immerhin anteilig. Trotzdem ist der Name auf der Vorderseite der Verpackung irreführend – das ist der Punkt.

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