Rezept: glutenfreie Pancakes im Handumdrehen

glutenfreie Pancakes

glutenfreie Pancakes; Foto: Laura Meyer

Ich bin schon seit Ewigkeiten auf der Suche nach einem tollen Rezept für glutenfreie Pancakes.
Man soll es nicht meinen, aber es ist gar nicht so einfach eines zu finden. Es gibt zwar gefühlt eine Million Rezepte, allerdings sind nur wenige davon glutenfrei – und die, die ich bislang getestet habe, waren nicht einmal besonders lecker.

Oft hat man das Problem, dass das Backpulver massiv hervorschmeckt oder aber dass die Konsistenz des fertigen Pancakes eher an einen Spülschwamm erinnert als an eine Frühstücksleckerei.

Nun habe ich mir endlich mal die Zeit genommen, um mich auch durch amerikanische Blogs zu wühlen und ein paar Versuche mit Rezepten aus dem Land der Pancakes zu wagen.
Und siehe da: Es war ein Erfolg auf ganzer Linie.
Meine ersten gluten- und laktosefreien Pancakes!
Auch wenn das für die meisten jetzt nach Kinderfasching mit Konfettikanone klingt: Ich bin very proud und happy. Oder so.

Zutaten für 6 glutenfreie Pancakes

250 Gramm (laktosefreier) Joghurt
100 Gramm (glutenfreies) Mehl (Schär Farine*)
60 ml Wasser
30 Gramm Stärke
2 EL geschmolzene Butter
1 Ei
1 EL Backpulver
1 EL Zucker
1 Prise Salz

glutenfreie Pancakes – Die Zubereitung

1. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und zu einem klumpenfreien Teig verrühren. Entweder mit Muskelkraft und Schneebesen oder mit dem elektrischen Rührgerät.

 Hinweis:  Der Teig ist sehr dickflüssig. Das gehört so!

2. Eine Pfanne großzügig ausfetten.
Am besten schmecken glutenfreie Pancakes, wenn man sie in Butter ausbackt. Aber ihr könnt auch pflanzliche Margarine oder andere Alternativen verwenden. Solltet ihr Butter verwendet, gebt darauf acht, dass ihr beim Aufheizen der Pfanne nicht zuviel Hitze einsetzt, damit die Butter nicht bräunt. Nussbutter ist zwar etwas tolles, aber zum Ausbacken der Pancakes wollen wir sie nicht.

3. Die Pancakes bei mittlerer Hitze ausbacken. Sobald glutenfreie Pancakes oben Blasen werfen, ist es Zeit zum Wenden.
 Wichtig:  Die Pfanne darf auf keinen Fall zu heiß werden! Ansonsten werden eure Pancakes ganz schnell zu Kohlebriketts.

Wichtig ist beim Ausbacken, dass immer genügend Fett in der Pfanne ist und diese nicht zu heiß wird (man kann es nicht oft genug sagen). Das mit dem „fettig ausbacken“ finden einige nun vielleicht eklig, aber bei den Pancakes ist es ein bisschen wie beim Schnitzel ausbacken: Ist nicht genügend Fett im Spiel, dann klebt alles in der Pfanne und zum Schluss hat man zerfleddertes Essen – Kaiserschmarren ist zwar lecker, aber nicht, wenn man Pancakes essen will. Aber natürlich kommt es auch ein bisschen auf eure Küchenutensilien an – ihr wisst am besten, wieviel Fett ihr braucht, mögt und essen wollt.

Am Ende hatte ich einen kleinen, aber feinen Pancaketurm in meiner Küche stehen.
Aus dem obigen Teigrezept habe ich 6 glutenfreie Pancakes herausbekommen.

Ich mag an dem Rezept ganz besonders, dass man das Backpulver nicht herausschmeckt. Mir geht es ganz oft so, dass ich bei Backwaren das Gefühl habe, dass es „auf der Zunge bizzelt“, wenn recht viel Backpulver enthalten ist. Bei diesen Pancakes schmeckt man nichts heraus – yummy!
Außerdem macht der Joghurt den Teig richtig fluffig, bei manchen glutenfreien Backwaren ist Joghurt ein echtes Ass im Ärmel. Gerade bei Pancakes habe ich viele Rezepte getestet, bei denen der ausgebackene Pancake sehr fest und kompakt geworden ist. Der Joghurt schafft hier Abhilfe!

Lange überlebt haben die superleckeren Pancakes natürlich nicht.
Wir haben sie mit Zimt & Zucker, Ahornsirup und mit Nuss-Nougat-Creme in Null Komma Nix weggeputzt.

Wie sieht es bei euch aus? Mögt ihr Pancakes? Und falls ja: Wie esst ihr sie am liebsten?
Es gibt unheimlich viele Varianten an Pancakes, weil jedes Land und jede Region eigene Vorlieben und Traditionen pflegen. Egal ob neutral, süß oder salzig – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Man kann Kräuter oder Gewürze in den Teig geben, um einen ausgefalleneren Geschmack zu erzielen. In den USA gibt es richtig spannende Rezepte, bei denen der Teig auf Buchweizen basiert (der sogar glutenfrei ist!), es gibt Teige mit Sauerteiganteil, Buttermilch, Teige in denen Früchte wie Bananen oder Äpfel oder Beeren enthalten sind oder sogar Kürbis! Auch abgefahrene Variationen wie Matcha-Pancakes oder bunte Pancakes findet man heute auf so mancher Speisekarte. Ob ich nun unbedingt blaue, rote oder sogar schwarz eingefärbte Pancakes auf meinem Frühstücksteller bevorzugen würde weiß ich nicht, aber es ist in jedem Fall ein richtiger Hingucker.

Als Topping eignet sich eigentlich alles –  Hauptsache lecker! Ganz besonders beliebt sind in Amerika Ahornsirup oder geschlagene Butter.
Auch Früchte kann man perfekt zum toppen nehmen und zwar, was der Garten oder der Supermarkt hergeben. Himbeeren, Bananen, Erdbeeren und Blaubeeren passen perfekt, gern mit Ahornsirup oder Honig. Apfelmus oder Pflaumenmus sind ebenfalls beliebte süße Beigaben.
Wer auf Bacon steht, der kann seine Pancakes auch mit kross ausgebackenem Frühstücksspeck und Ahornsirup veredeln. Dazu passt im Übrigen auch perfekt Rührei, Spiegelei oder Omelette.

Wer Pancakes für ein Weihnachtsfrühstück plant: Was haltet ihr von der Idee, die kleinen Leckereien in Form von Lebkuchenmännchen, Sternen oder Tannenbäumchen auszubacken? Dafür kann man ganz einfach ein Förmchen aus Metall in die Pfanne legen, den Teig hineingeben und ansonsten wie gewohnt ausbacken. Sobald der Teig fest genug ist, das Förmchen vorsichtig entfernen – unbedingt mit Handschuhen, weil heiß! – und den Pancake wenden. So hat man im Nu Pancakes, die in einer hübschen Form serviert werden können :)

Apropos: Es ist die ganze Zeit die Rede von Frühstück! Klassischerweise wird der Pancake auch zum Frühstück serviert, keine Frage. Aber wie haltet ihr das? Findet ihr nicht auch, dass es manchmal seine Vorteile haben darf erwachsen zu sein? Ich finde, man kann Pancakes nämlich auch ganz wunderbar am Nachmittag zur Kaffeetafel verspeisen oder wenn man ganz wild drauf ist zum Abendessen. Wer soll schon die Regeln festlegen, wenn nicht wir? Pancakes gehen zu jeder Tageszeit, also was soll’s! Aber wenn ihr sie am liebsten traditionell zum Frühstück auf eurem Teller habt, bitte – ich wollte es nur nicht unerwähnt lassen, dass man manchmal auch den Rebell am Essenstisch raushängen lassen darf.

Den Begriff des amerikanischen Pancakes verwendet man übrigens erst seit dem 19. Jahrhundert, aber verschiedene „Kuchen aus der Pfanne“ gibt es natürlich auch außerhalb der USA! In Frankreich gibt es die super dünn ausgebackenen Crepes und auch in Deutschland sind Pfannkuchen ein beliebtes Mahl. Ganz zu schweigen von den Niederlanden, die aus Pfannkuchen einen regelrechten Kult gemacht haben und ganze Restaurants unterhalten, die nichts anderes außer Pfannkuchen servieren. Solltet ihr mal in den Niederlanden sein, dürft ihr es euch nicht entgehen lassen in ein Pfannkuchenhaus zu gehen. Ihr werdet wirklich grandiose Kombinationen dort vorfinden und ich kann für meinen Teil sagen, dass ich bislang noch nie etwas bekommen habe, was nicht geschmeckt hat – die Niederländer sind nämlich auch recht bewandert was glutenfreie Pfannkuchen angeht.
Pancakes sind deutlich kleiner, dicker und fluffiger, aber ich würde sagen, wir können uns sicher großzügig darauf einigen, dass Pfannkuchen und Pancakes zumindest sowas wie Cousins oder Cousinen sind.

Die klassischen Pfannkuchen aus Buchweizen nennt man im Übrigen Galettes! Man könnte vermuten, dass die Pfannkuchen oder Galettes in Frankreich erfunden wurden, aber soweit man weiß, lässt sich diese Art von Gericht richtig weit zurückverfolgen– genau genommen bis in die Jungsteinzeit. Es wird gesagt, dass es ein Arme-Leute-Essen war und man aus den Resten einer Buchweizensuppe einen Pfannkuchen hergestellt hat, um nichts zu verschwenden.

Der Schlüssel war logischerweise die Entdeckung des Mahlens von Mehl. Man vermutet, dass Pfannkuchen eine der ersten Speisen waren, die Menschen zubereitet haben, da Mehl und Wasser als Basis vorhanden waren und man somit mit wenigen Mitteln und Utensilien einen Teig herstellen konnte. Wer weiß, vielleicht war ein Pfannkuchen auch nicht ursprünglich gedacht als Resteverwertung einer Mehlsuppe, sondern vielleicht hat jemand die Suppe auf dem Feuer vergessen und der Rest ist angebrannt und hat sich versehentlich zu einer Art Pfannkuchen entwickelt. Dem Prototypen, sozusagen. Es ist bekannt, dass viele heute berühmte und geliebte Rezepte nur Zufallsentdeckungen waren oder aus der Not heraus geboren wurden. Vermutlich ist vielen die Geschichte, wie die Sachertorte entstanden ist, bekannt.

Zudem gab es bereits in der Jungsteinzeit Zubereitungsformen von Fladenbroten, die damals sehr flach gebacken wurden, weil man noch keine Backtriebmittel hatte und alles in der Nähe des Feuers, auf heißen Steinen, zubereiten musste, ohne moderne Möglichkeiten eines Backofens. Auch hieraus könnte sich der Pfannkuchen, bzw. Galette entwickelt haben. Es ist bekannt, dass sich Rezepte über eine gewisse Zeit immer weiter entwickeln und das häufig auch in verschiedene Richtungen – so kommt man irgendwann vom flachen, dünnen Pfannkuchen zum fluffigen Pancake. Im Übrigen wurden in der Jungsteinzeit Galettes in allen Gegenden Europas gegessen.

Im Übrigen: Wenn ihr so gar keine Lust habt euch selbst in die Küche zu stellen, um Pancakes zu machen, dann gibt es inzwischen auch einige glutenfreie Alternativen, die man kaufen kann.
Beispielsweise einen „Shake und Bake“ Mix* von Consenza, der bereits in der praktischen Flasche daherkommt, aber auch normale Mischungen für die Rührschüssel, wie zum Beispiel von BioVegan* oder Bauckhof*.
Natürlich geht es auf meinem Blog viel um Rezepte und um das selber backen und kochen, aber es ist keine Schande, wenn man dafür keine Zeit oder auch keine Lust hat. Fertige Mischungen bieten einem hier einen super Ausweg, wenn man spontan Lust auf Pancakes bekommt – immerhin lassen sie sich auch super im Vorratsregal für eine längere Zeit lagern. Auch in meinem Vorratsschrank finden sich gelegentlich fertige Backmischungen.

Viel Spaß beim Schlemmen!

Wenn dir mein Content gefällt, gib mir gern einen Kaffee aus! :)

Mehr Rezepte

*Partner-Link

Gefällt dir mein Artikel? 1 Star (No Ratings Yet)
Loading...

0 0 votes
Article Rating