Rezept: weizenfreier Nudelteig plus zusätzliches glutenfreies Rezept

Heute habe ich ein Nudelteig Rezept für Euch, das nicht glutenfrei ist. Aber keine Sorge, ich habe das Rezept ergänzt:
Für die glutenfreie Variante einfach weiter nach unten scrollen!

Ihr denkt jetzt vielleicht: „Oh mein Gott, Nudeln selber machen?! Niemals! Das machen höchstens Leute, die beim perfekten Dinner teilnehmen!“
So ging es mir auch immer, bis die Zeit der Intoleranzen und Allergien anbrach. Als die Regale der Supermärkte noch nicht so prall gefüllt mit weizen- bzw. glutenfreien Alternativen, war die logische Schlussfolgerung: Dann lerne ich eben, wie man Pastateig selbst zubereitet!

Ich kann euch beruhigen: Es klingt aufwändiger als es ist und wenn man die ersten Ängste und Vorurteile einmal überwunden hat, ist es ist wirklich kinderleicht, eigenen Nudelteig zu machen. Ihr werdet begeistert sein!
Ganz zu schweigen davon, welch guten Eindruck ihr bei euren Essern hinterlassen werdet, wenn ihr mit selbstgemachter Pasta auftrumpft, egal ob beim perfekten Dinner oder nicht :)

Zutaten
300 Gramm Dinkelmehl (nicht glutenfrei!)
3 Eier (Größe M)
1 Teelöffel Salz
1 Esslöffel Olivenöl

ALTERNATIV: ohne Ei
300 Gramm Mehl
1 Teelöffel Salz
1/8 Liter Wasser
1 Esslöffel Olivenöl

Zubereitung

1. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit einem elektrischen Rührgerät (Knethaken verwenden) vermengen, bis die Zutaten zu einem Teig zusammenkommen.

Ich verknete den Teig zum Schluss immer nochmal mit der Hand, um ein besseres Gefühl für die Konsistenz zu bekommen – sollte er extrem klebrig sein, einfach noch ein bisschen Mehl hinzugeben. Aber immer aufpassen, dass man nicht zuviel zusätzliches Mehl in den Teig einarbeitet, sonst kann der Teig später brüchig werden. Im Idealfall gibt man das Wasser nach und nach hinzu, damit man nicht an den Punkt gelangt, an dem der Pastateig zu klebrig wird.

Das ist ein wenig Gefühlssache, aber den Dreh bekommt man sehr schnell raus.
Hält man sich an die Mengenangaben im Rezept, sollte nichts schief gehen, aber der Wahrheit halber muss man sagen, dass die Wassermenge immer ein bisschen von der Größe der Eier abhängt.

2. Der fertig geknetete Teig muss nun nur noch 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen. Am besten wickelt ihr ihn dafür in Frischhaltefolie.
Danach ist er schon fertig zum Verarbeiten!

3. Den Nudelteig noch einmal durchkneten und dann schön dünn auf einer bemehlten Arbeitsplatte ausrollen. Habt ihr diesen Schritt erledigt, ist eurer Kreativität keine Grenzen mehr gesetzt!
Ob Lasagne, Bandnnudeln, Ravioli oder andere Pasta Leckereien – alles ist möglich!

Der große Vorteil am selbstgemachten Nudelteig ist, dass er beim Zubereiten nicht mehr lange braucht, da er nur noch gar ziehen muss. Ist auch logisch: schließlich ist frischer Pastateig bereits weich, im Gegensatz zu den getrockneten Nudeln, die man ansonsten fertig im Supermarkt kauft. Das ist übrigens kein Diss gegen fertig gekaufte Nudeln, sondern lediglich eine Erklärung, weshalb es logisch ist, dass getrocknete Nudeln eine längere Kochzeit benötigen als frische Pasta. Dass man Nudeln für den Verkauf im Laden haltbar machen muss ist vollkommen klar. Hat ja auch seine Vorteile, denn getrocknete Nudeln von egal welcher Marke lassen sich super für sehr lange Zeit lagern. Auch meine Vorratskammer hat immer einen ordentlichen Bestand Pasta, weil selbst ich nicht jedes Mal frischen Teig mache.

Wenn ihr Lasagne mit frischem Pastateig macht, empfehle ich sie nach dem Schichten zunächst ca. 20-25 Minuten bei 200 Grad ohne Käse in den Ofen zu geben. So können die Platten schon einmal gar ziehen, am Ende den Käse daraufgeben und nach weiteren 10 Minuten solltet ihr ready to go sein.

Bei Pasta, die ihr im Wasser gar ziehen lassen wollt gilt die Faustregel:
3-4 Minuten in siedendem (nicht kochendem!) Wasser gar ziehen lassen.
Siedend bedeutet, dass ihr das Wasser einmal sprudelnd aufkocht, dann die Hitze reduziert und nur noch winzige Bläschen zu sehen sein sollten. Bei frischem Pastateig besteht bei sprudelnd kochendem Wasser die Gefahr, dass die Pasta zu schnell übergart und damit möglicherweise sogar auseinanderfällt. In siedendem Wasser habt ihr die perfekte Kontrolle über den Garvorgang und die Nudeln werden nicht im Wasser „brutal“ durch die Gegend gewirbelt.

Für Allergiker folgende Tipps:
Mit Dinkelmehl Typ 630 (nicht glutenfrei!) lässt sich dieser Teig exzellent herstellen.
Toll an diesem Rezept ist außerdem, dass man den Nudelteig auch ohne Eier machen kann.

Solltet ihr zuviel Teig übrig haben – kein Problem!
Ihr könnt den Teig zuschneiden (beispielsweise zu Bandnudeln) und trocknen. Einfach über Nacht aufhängen und die getrockneten Nudeln aufheben.
Ich habe im MacGyver Style übrig gebliebene Nudeln auf eine Konstruktion aus Holzlöffeln und Dosen gehängt, aber es gibt selbstverständlich auch weniger improvisierte Möglichkeiten. Da Pasta selbermachen mittlerweile nicht mehr ganz so exotisch ist, kann man ziemlich gut Nudeltrockner* kaufen, die man sich wie einen Mini Wäscheständer auf die Arbeitsplatte in der Küche stellen kann.

Zum „wieder weich kochen“ die getrocknete Pasta einfach für 3-4 Minuten kochen. Hier muss man beim Wasser nicht mehr so streng darauf achten, dass es nur sieded, weil die Pasta bereits ausgehärtet anders gart, als wenn sie frisch ins Wasser gegeben wird.

Ganz wichtig: Wenn ihr Nudelteig herstellt, der Eier enthält, würde ich nicht empfehlen diesen in der eigenen Küche zu trocknen. Ich habe das einmal probiert und hatte das Problem, dass mir die Nudeln zwar trocken geworden sind, aber dafür auch schlecht. Beim Kochen hat man sofort gerochen, dass der Teig nicht mehr gut war und die frischen Eier sind das Einzige, was da problematisch sein dürfte.

Solltet ihr Pasta übrig haben und Eier im Teig verwendet haben, könnt ihr diese aber ohne Probleme abkochen und in einer Tupperdose im Kühlschrank über Nacht aufbewahren. Am nächsten Tag einfach in der Mikrowelle mit Soße erwärmen und ihr könnt noch einmal eure leckere selbstgemachte Pasta genießen!

Viel Spaß beim Werkeln in eurer ganz persönlichen Pasta-Werkstatt!

Glutenfreie Variante

Zutaten
200 Gramm Mehl Schär Universal
300 Gramm Mehl Schär Mehl Mix B (Brot)
4 Eier
1 Prise Salz
10 Gramm Xanthan
10 ml Olivenöl
+ Wasser nach Bedarf

+ Mehl (Schär Universal) zum Ausrollen

Zubereitung

1. Die Mehle in eine Schüssel geben und miteinander vermischen.

2. Salz und Xanthan hinzugeben und alles miteinander vermischen.

3. Die Eier und das Öl in hinzufügen und anfangen einen Teig zu kneten.
Am besten geht das mit den Händen, weil man so ein gutes Gefühl für die Konsistenz des Teiges bekommt. Aber natürlich kann man auch ein elektrisches Rührgerät verwenden.

4. Sobald der Teig zusammenkommt, nach und nach kleine Mengen Wasser hinzugeben und weiter kneten, bis eine homogene Teigkugel entstanden ist.

Dieser Part ist ein bisschen tricky, weil man nach Gefühl arbeiten muss. Die Wassermenge ist immer abhängig von der Größe der Eier, daher lässt sich keine genaue Angabe in Millilitern machen.
Als Faustregel kann man hier sagen: Ist der Teig zu bröselig (eher wie Mürbeteig), muss noch Wasser hinzugefügt werden. Allerdings empfehle ich hier wirklich in kleinen Mengen vorzugehen, denn der Teig darf auf keinen Fall klebrig werden. Sollte das doch passieren, kann man sich mit ein bisschen Mehl behelfen, aber man läuft immer Gefahr, dass das die Konsistenz des Nudelteigs negativ beeinflusst. Besser ist also immer nur so wenig Wasser hinzuzugeben, dass man nicht Gefahr läuft den Teig zu klebrig werden zu lassen.

5. Den Teig in Frischhaltefolie einwickeln und 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.

6. Nach der Ruhephase den Teig in 6 Teile aufteilen. Jetzt kann das Ausrollen beginnen!

Die Arbeitsplatte mit Mehl (ich nehme dafür immer Schär Universal) bestäuben und den ersten der sechs Teile noch einmal von Hand gut durchkneten. Dieser Part ist wichtig, wenn ihr den Teig vor dem Ausrollen nicht noch einmal ordentlich durchknetet, neigt er dazu etwas brüchig zu sein. Das liegt daran, dass der glutenfreie Pastateig nach der Ruhephase das Kneten braucht, um eine geschmeidige Konsistenz zu erreichen. Am Ende sollte er sich anfühlen wie gute Knete, die man warmgeknetet hat. Klebrig sollte der Teig niemals sein, in dem Fall immer mit ein wenig Mehl bestäuben, aber dennoch darauf achten, dass nicht zuviel zusätzliches Mehl eingearbeitet wird, damit der Teig später beim Ausrollen nicht anfängt zu bröckeln.

Hier kann man arbeiten, wie man es selbst bevorzugt. Das Ausrollen von Hand mit einem Nudelholz ist möglich, einfacher gestaltet es sich aber, wenn man eine Pastamaschine hat. Es gibt Nudelmaschinen*, die man sich an die Arbeitsplatte klemmen kann und von Hand kurbelt oder aber, solltet ihr im Besitz einer Küchenmaschine sein, kann man Pastaaufsätze für diese kaufen. Ich habe eine MUM5 und nutze die Pastawalze* für Nudelteige. Damit lässt sich der Teig mühelos hauchdünn ausrollen. Die Platten verwende ich für selbstgemachte Lasagne, nutze aber auch gerne den Aufsatz für Tagliatelle. Ich habe entdeckt, dass es inzwischen sogar Sets gibt, bei denen es Walze, Fettuccine und Spaghetti Aufsätze* zusammen gibt.

Ich liebe es mit dem Teig Lasagne zu machen! Mit frischen Teigplatten wird sie einfach noch besser als mit fertig gekauften Platten aus dem Supermarkt. Und da man bei Lasagne ohnehin etwas länger in der Küche braucht, stört es mich nicht den Teig dafür frisch anzusetzen.

Aber auch Ravioli habe ich schon mit dem Teig gemacht. Dafür habe ich mir eine Ravioli-Form* gekauft, mit der man gleich 10 Ravioli auf einmal herstellen kann. Es gibt auch diese einzelnen Teile zum Zuklappen, aber mir ist es oft zu langwierig, wenn ich mit einem einzelnen Gerät alle Ravioli vorbereiten muss. Mit meiner Form kann ich gleich 10 Stück herstellen, das ist super.

Bei bereits gegartem Teig ist es im Übrigen kein Problem diesen Aufzuheben. Einfach im Kühlschrank in einem gut verschlossenen Tuppergefäß aufbewahren und am nächsten Tag in der Mikrowelle nochmal aufwärmen. Bei Lasagne überhaupt kein Thema, bei anderen Pasta-Erzeugnissen die Soße vor dem Erwärmen darübergeben und dann alles in die Mikrowelle schieben. So wird die Pasta wieder perfekt weich! Gebt ihr die Soße mit den Nudeln in den Kühlschrank, werden diese einen Teil der Soße aufsaugen und es kann passieren, dass die Pasta etwas matschiger wird nach dem Wärmen. Daher hebe ich Nudeln und Soße in der Regel getrennt voneinander auf und führe alles erst kurz vor dem Aufwärmen wieder zusammen.

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